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Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen von Dr. Ulrich Stephan,
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden.
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17. April 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

Fondsmanager erwarten ein Anziehen des globalen Wirtschaftswachstums, die Tokioter Börse TSE beobachtet den Reformfortschritt von TSE-Prime-Unternehmen, und der Onlinehandel in China sticht positiv heraus.


Fondsmanager-Umfrage: Mehr Optimismus unter Profi-Anlegern

Professionelle Anleger erwarten erstmals seit Dezember 2021, dass die globale Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten anziehen wird – das ergab eine monatliche Umfrage unter Fondsmanagern. Das spiegelt sich auch in ihren Portfolios wider: Von März auf April haben sie die Aktienquote um sechs Prozentpunkte gesteigert und halten nun so viele Aktien wie zuletzt im Januar 2022. Dagegen wurden die Anleihebestände gegenüber dem Vormonat so stark gesenkt wie seit 2003 nicht mehr, wobei weiterhin ein starkes Übergewicht an Anleihen besteht. Die Fondsmanager bevorzugen Aktien der Sektoren IT und Industrie, welche ich ebenfalls für interessant halte. Anleihen bieten zudem angesichts der hohen Realrenditen vor allem für risikoaverse Investoren weiterhin eine gute Portfoliobeimischung.


USA: Verbraucherstimmung wird verhaltener

Die US-Verbraucherstimmung verschlechterte sich im April: Der Index der University of Michigan sank von 79,4 auf 77,9 Punkte. Dies kann allem voran auf die höher als erwarteten Inflationszahlen der vergangenen Monate zurückgeführt werden, die die Leitzinssenkungen der Fed verzögern dürften. Die verhaltenere Stimmung trug Ende vergangener Woche dazu bei, dass S&P 500 und NASDAQ-100 in US-Dollar um 1,5 und 1,7 Prozent nachgaben. Trotz der Eintrübung liegt die Konsumlaune aber nur leicht unter dem Wert des Vormonats, der den höchsten Stand seit Juli 2021 markierte. Angesichts des jüngsten Arbeitsmarktberichts – demzufolge die Arbeitslosigkeit im März wider Erwarten von 3,9 auf 3,8 Prozent gesunken ist – dürfte die Kaufkraft der Verbraucher in Summe zuletzt sogar zugenommen haben. Aktuelle Kreditkartendaten der Banken deuten ebenfalls auf ein robustes Konsumverhalten der Verbraucher hin. Die negativen Auswirkungen auf die Aktienmärkte dürften daher kurzfristiger Natur sein. Etwaige Rücksetzer könnten als Kaufgelegenheit dienen, schließlich sind die Leitzinssenkungen noch immer in Sicht und die Wirtschaft für langfristiges Wachstum gut positioniert.


Tokioter Börse: Kapitaleffizienz im Fokus

Die Tokioter Börse (TSE) veröffentlichte am 15. April ihre vierte monatliche Statusmeldung zum Fortschritt ihres Reformaufrufs. Weitere 96 Unternehmen des TSE-Prime – die Grundlage des TOPIX – ergriffen Maßnahmen zur Erhöhung der Kapitaleffizienz oder erwägen sie. Seit der Einführung der monatlichen Erhebung ist dies der höchste Wert, was positive Rückschlüsse auf die Ambitionen der Unternehmen erlaubt. Die Hauptversammlungssaison im Juni könnte einen zusätzlichen Motivationsschub bringen: Schließlich dürfte es für die meisten Vorstände Ehrensache sein, nicht zu den „Klassenletzten“ zu gehören. Inzwischen haben sich 65 Prozent der TSE-Prime-Unternehmen zurückgemeldet. Im nächsten Schritt könnte die Tokioter Börse die Qualität und Effektivität der Maßnahmen unter die Lupe nehmen, um den Druck auf die Unternehmen hoch zu halten.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 sind japanische Aktien längst nicht mehr günstig. Eine nachhaltige Steigerung der Kapitaleffizienz dürfte unerlässlich sein, damit sich die Rally fortsetzen kann.


China: Onlinehandel sticht heraus

Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2024 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr – erwartet worden waren 4,8 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im März den 14. Monat in Folge auf Jahresbasis, blieben mit einem Plus von 3,1 Prozent jedoch hinter den Analystenerwartungen von plus 4,5 Prozent zurück und stiegen so langsam wie seit Juli 2023 nicht mehr. Der Onlinehandel sticht jedoch positiv heraus. Nach einem Umsatzwachstum von elf Prozent im Jahr 2023 nahm die Dynamik zu Beginn dieses Jahres zu, was sich in den kommenden Monaten fortsetzen könnte. Davon dürften die großen Plattform-Unternehmen der Bereiche Zyklischer Konsum und Kommunikationsdienstleistungen – die rund die Hälfte der Marktkapitalisierung des MSCI China Index ausmachen – besonders profitieren. Für diese erwarten Analysten im laufenden Jahr Gewinnsteigerungen von rund 16 Prozent, womit sie für mittelfristig orientierte Anleger einen Blick wert sein könnten.


Ist die Aktien-Hausse vorbei?

Marktteilnehmer passen ihre Zinserwartungen an, die Lage im Nahen Osten spitzt sich zu, die Berichtssaison startet – und Aktien geben nach. Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten ordne ich im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer ein.


Was diese Woche wichtig wird

Im Laufe der Woche, Berichtssaison

  • Europa | 21 STOXX-600-Unternehmen legen Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor, unter anderem ABB, Nokia, ASML und Volvo.
  • USA | 41 S&P-500-Unternehmen berichten, darunter auch Procter & Gamble, Schlumberger, Netflix, Intuitive Surgical, Blackstone Group, Morgan Stanley, Prologis, Johnson & Johnson, UnitedHealth, Bank of America und Goldman Sachs Group.
  • Asien | Aus Indien melden sich HDFC Bank und Infosys Technologies, aus Taiwan TSMC.


            Zahl des Tages: 200

            Viele Flughäfen sind Orte, an denen man nicht unbedingt kulinarische Höchstleistungen erwarten würde. Aber es gibt positive Ausnahmen – allen voran der Changi Airport in Singapur. Mit seinem Komplex „The Jewel“ wurde er von Tourismusexperten zum besten Flughafen 2024 für hungrige Reisende gekürt. Bei über 200 gastronomischen Angeboten von japanischen Ramen über Meeresfrüchte bis zur exklusiven Konditorei darf es mit dem Anschlussflug gern etwas länger dauern. Zumal auch die Kulisse stimmt: Mit über 40 Metern Höhe besitzt „The Jewel“ den größten Indoor-Wasserfall der Welt. 

            Ich wünsche Ihnen einen genussvollen Tag. 

            Herzlichst

            Ihr Ulrich Stephan

            Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden


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