Wurde Kupfer an der Londoner Metallbörse (LME) noch Anfang März auf einem Rekordhoch bei 10.845 US-Dollar je Tonne gehandelt, sank der Preis in dieser Woche bis auf rund 7.200 US-Dollar. Seit Jahresbeginn verbilligte sich Kupfer somit um rund 25 Prozent. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie Konjunktursorgen. Die pandemiebedingten Lockdowns in China im Frühjahr bremsten die dortige Industrie und damit die Nachfrage nach Kupfer aus. Im Falle längerfristig ausbleibender russischer Erdgaslieferungen könnten mehrere Länder der Eurozone in eine Rezession fallen, was an den Märkten in den vergangenen Wochen eingepreist wurde. Auch in den USA erscheint eine kurze, leichte Rezession möglich. Allerdings sprechen die Fundamentaldaten für höhere Kupferpreise. Die weltweiten Kupferlagerbestände betrugen Ende Mai rund 560.000 Tonnen, das sind 31 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Juni importierte China mit 538.000 Tonnen so viel Kupfer wie in keinem anderen Monat in diesem Jahr zuvor. Die Nachfrage nach Kupfer dürfte mittelfristig auch aufgrund der Infrastrukturinvestitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien zunehmen. Auf längere Zeit betrachtet dürften Kupferproduzenten davon profitieren.