Wohnen im Speckgürtel

Hier lohnt sich der Immobilienkauf für Metropolen-Pendler

Wohnen im Grünen, arbeiten im Homeoffice – und dabei Geld sparen: Wo das möglich ist, haben Ökonomen für die Deutsche Bank im „Postbank Wohnatlas 2021“ berechnet. Sie erklären zudem, was die passenden Standorte im Umfeld deutscher Metropolen auszeichnet.

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Seit Ende November gilt in Deutschland wieder eine Homeoffice-Pflicht für Arbeitnehmer, bei denen keine betrieblichen Gründe dagegensprechen. Doch schon vor der vierten Welle der Corona-Pandemie hatten Unternehmen und Mitarbeiter Erfahrungen mit neuen Arbeitsmodellen gesammelt. Mit dem Ergebnis, dass in vielen Fällen bereits heute Regelungen für die Arbeit von zu Hause aus gelten. Das hat nach Einschätzung des „Postbank Wohnatlas“ den Wunsch zahlreicher Beschäftigter nach einem „Umzug ins Grüne“ verstärkt.

Nun arbeitet niemand gerne permanent am Küchentisch. Auch im Umland nicht. Ein Arbeitszimmer in den eigenen vier Wänden ist daher für viele Arbeitnehmer das Idealbild. Die Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) haben für die Postbank berechnet, wo sich der Kauf einer größeren Wohnung nahe den Metropolen selbst dann rechnet, wenn für den weiterhin nötigen Weg ins Büro höhere Kosten anfallen. In den Pendelkostenrechner flossen somit erstmals die Faktoren eigenes Arbeitszimmer und Homeoffice-Tage ein.

Dazu zogen die HWWI-Experten eine beispielhafte Wohnung von 70 Quadratmetern Größe im Umfeld einer der sieben größten deutschen Städte heran. Sie ermittelten, wie lange die finanziellen Einsparungen durch den günstigeren Wohnraumerwerb höher liegen als die Mehrkosten einer längeren Pendelstrecke. Ergebnis: Bundesweit am günstigsten stellt sich dieses Verhältnis im hessischen Langen bei Frankfurt am Main dar. Hier ist die Ersparnis durch den günstigeren Immobilienkauf rechnerisch erst nach 76 Jahren aufgebraucht. Ebenfalls gute Werte erzielen Dreieck und Offenbach im Frankfurter Umland sowie Duisburg als Wohnort für Düsseldorf-Pendler. Aber auch für Ahrensburg bei Hamburg wurde ein Wert von 42 Jahren ermittelt.

Alle Standorte eint eine schnelle Anbindung an die City per Bahn – bei Autofahrten ins Büro schmelzen Kaufpreisvorteile dagegen deutlich schneller dahin, wie es im „Postbank Wohnatlas“ heißt. Eva Grunwald, Leiterin Produktmanagement Immobilien Deutsche Bank und Leiterin Immobiliengeschäft Postbank, nennt die Schienenanbindung „das A und O“ bei der Suche nach Immobilien im Umland – kann sie doch zu deren Wertstabilität entscheidend beitragen. „Kaufinteressierte, die pendeln wollen, sollten bei ihrer Entscheidung für Wohneigentum im Umland unbedingt darauf achten“, so Grunwald. Ein guter Anknüpfungspunkt, um Ihre Kunden, die entsprechende Pläne hegen, darauf hinzuweisen.