Die Inflation zieht an – folgen die Hypothekenzinsen?
Auf die Corona-Krise folgt ein Wirtschaftsboom – und ein Anstieg der Inflation. Auch die Hypothekenzinsen dürften deshalb wieder klettern, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Bauherren und Hauskäufer sollten sich dagegen absichern.
Die Inflation ist zurück. Mit 3,9 Prozent stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im August 2021 nach vorläufigen Daten auf Jahressicht so stark wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Parallel haben sich auch die Hypothekenzinsen von ihren Tiefs verabschiedet. Der Grund: Hypothekenzinsen sind eng mit der Verzinsung von Bundesanleihen verknüpft. Diese verlieren bei höherer Inflation an Attraktivität, bei sinkenden Preisen der Papiere steigt im Umkehrschluss ihre Verzinsung. Und somit auch die Bauzinsen.
Zinsen dürften in Zukunft wieder steigen
Notenbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) betrachten höhere Preissteigerungen zwar aktuell noch als vorübergehendes Phänomen. Sie setzen darauf, dass sich Ursachen wie gestörte globale Lieferketten normalisieren und Aufholeffekte beim Konsum nach dem Corona-Lockdown abschwächen. Aus Sicht der Experten der Deutschen Bank sprechen allerdings Frühindikatoren wie die langfristigen Inflationserwartungen der US-Verbraucher und die Einkaufsmanagerindizes der wichtigsten Industrieländer dafür, dass die Inflation mehr als nur eine Zeit lang erhöht bleibt.
Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, sieht die Zinsentwicklung „am Tiefpunkt angelangt“. Sehen Sie hierzu ganz aktuell unser Interview mit Dr. Stephan. Er rechnet damit, dass die Zinsen nun wieder steigen dürften. Denn auch wenn die aktuelle Inflation durch außergewöhnliche Effekte unter anderem im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geprägt sei, erwartet er einen dauerhaft höheren Preisauftrieb, der sich spätestens ab der zweiten Jahreshälfte 2022 zeigen sollte.
Günstige Konditionen langfristig sichern
Wer also jetzt ein Haus bauen oder kaufen will oder einen Kredit verlängern muss, sollte daher bei Neuabschlüssen oder einer Anschlussfinanzierung auf möglichst lange Laufzeiten mit den derzeit noch günstigen Konditionen achten. Möglicherweise kommt für einige Ihrer Kunden ein Forward-Darlehen infrage, das die aktuellen Zinskonditionen längerfristig sichert. Auch das WohnDarlehen der BHW, eine Kombination aus einer Vorfinanzierung und einem Bausparvertrag, könnte bei der Sicherung niedriger Darlehenszinsen hilfreich sein.
Für weitere Informationen oder Unterlagen zum Video steht Ihnen gern Ihr regionaler Vertriebspartnerbetreuer zur Verfügung.