Immobilien – 10.10.22

Licht und Schatten

Die wichtigsten Fakten:

  • Industrie- und Wohnimmobilien könnten sich strukturell bedingt weiter robust entwickeln.
  • Die ökonomischen Folgen des Krieges in der Ukraine dürften europäische Immobilien belasten.

Quelle: THANANIT / Adobe Stock

Krieg in Europa, steigende Zinsen, hohe Inflation, drohende Rezession – das herausfordernde Umfeld belastet auch die globalen Immobilienmärkte. Die Regionen und Segmente sind aber unterschiedlich stark betroffen. Die lebhafte Transaktionsaktivität im 1. Halbjahr 2022 ist dem US-Markt zuzurechnen. In Europa und Asien – allen voran in Deutschland und China – war das Transaktionsvolumen dagegen rückläufig. Die Performance globaler Immobilienfonds erreichte im 1. Quartal mit 19,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal die höchste Gesamtrendite seit 2006. Der Mietenanstieg hat sich seit Jahresbeginn vielerorts fortgesetzt.

Durchwachsene Aussichten

Strukturell bedingt könnten vorzugsweise Industrie- und Wohnimmobilien den Marktrisiken trotzen und bis 2024 leichte Wertsteigerungen verzeichnen. Ein robuster E-Commerce und die Bemühungen, Lieferketten zu stärken, dürften die Nachfrage nach Industrieimmobilien stützen. Im ohnehin defensiven Segment der Wohnimmobilien besteht in vielen Regionen weiterhin eine Angebotslücke. Die Aussichten für Büroimmobilien dürften sich dagegen eintrüben, ein Bewertungsabschlag ist wahrscheinlich. Auch für Einzelhandelsimmobilien wird eine unterdurchschnittliche Entwicklung erwartet. Kurz- bis mittelfristig wird aber wohl keine Region die aktuelle Konjunkturschwäche unbeschadet überstehen. Besonders anfällig für Wertverluste sind europäische Immobilien. Steigende Finanzierungskosten dürften die ohnehin geringen Renditen belasten. Gleichzeitig sind Wirtschaft und Immobilienmärkte stärker vom Krieg in der Ukraine betroffen als in anderen Regionen der Welt.

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Redaktionsschluss: 06.10.2022, 18.00 Uhr