Immbilien – 14.03.2022

Intakter Aufschwung bei US-Wohnimmobilien

Die wichtigsten Fakten:

  • Die Preise für Wohnimmobilien in den USA sind zuletzt um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
  • Die Corona-Pandemie hat die Bauaktivitäten vorübergehend zum Erliegen gebracht.

Quelle: THANANIT / Adobe Stock

In den USA hat eine Diskussion darüber eingesetzt, ob sich angesichts steigender Zinsen und Häuserpreise der langjährige Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt dem Ende neigt. Tatsächlich wird für einen durchschnittlichen US-Haushalt der Erwerb einer Immobilie zunehmend schwieriger. Der Index der National Association of Realtors (NAR) zeigt für Dezember 2021 im Vorjahresvergleich einen Preisanstieg von 16 Prozent an.

Gleichzeitig kletterte der Zinssatz für eine 30-jährige Hypothek seit Anfang 2021 um 80 Basispunkte auf zuletzt mehr als 3,5 Prozent. In der Folge wurden Wohnimmobilien weniger erschwinglich. Der NAR Housing Affordability Index sank im Jahresverlauf 2021 bis November um 40 auf 147,8 Punkte. Er liegt damit aber immer noch oberhalb des langfristigen Durchschnitts von 141 Punkten. Steigen die Preise und Zinsen weiter, dürften sich auch 2022 weniger Haushalte eine Wohnimmobilie leisten können. Sofern sich die Kapitalmarktrenditen in den USA wie erwartet nur moderat erhöhen, sollten sich die Auswirkungen auf die Hypothekenzinsen und damit auf die Erschwinglichkeit aber in Grenzen halten. 

Knapper Wohnraum

Auch deshalb rechnet die Deutsche Bank aktuell mit einer Fortsetzung des Aufschwungs. Obwohl sich die Zahl der Baubeginne seit 2009 fast verdreifacht hat, gilt der US-Wohnimmobilienmarkt als unterversorgt. Das Angebotsdefizit hat maßgeblich zum signifikanten Preisanstieg beigetragen – und sich während der Corona-Krise verschärft. Insbesondere in der ersten Welle sind die Bauaktivitäten zeitweise ins Stocken geraten. Engpässe bei Baumaterialien und Arbeitskräften haben dann 2021 die bedarfsgerechte Produktionsausweitung verhindert.

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Redaktionsschluss: 11.03.2022, 18 Uhr