Liquidität – 08.08.22
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Die US-Notenbank Fed hat im Juli 2022 erneut die Leitzinsen um 75 Basispunkte angehoben. Mit einer Spanne von 2,25 Prozent bis 2,75 Prozent ist der Leitzinskorridor nun auf das Niveau vor Beginn der Pandemie zurückgekehrt. Die Entscheidung war von den Marktakteuren überwiegend erwartet worden – sie interessierte deshalb insbesondere der Ausblick, den Fed-Chef Jerome Powell anschließend gab. Zwar wiederholte Powell die Bereitschaft der US-Notenbank, rigoros gegen die hohen Inflationsraten vorzugehen. Künftige Zinsschritte dürften aber voraussichtlich kleiner ausfallen. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) will nun auch die Fed die Lage von Sitzung zu Sitzung neu bewerten.
Wie erwartet hat die EZB im Juli die Leitzinswende gestartet – und dabei überraschend deutlich alle drei Leitzinssätze um jeweils 50 Basispunkte angehoben: den Einlagesatz auf 0 Prozent, den Hauptrefinanzierungssatz auf 0,5 Prozent und die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 0,75 Prozent. Die Währungshüter fokussieren sich offenbar auf die Bekämpfung der hohen Inflationsraten. Im Gegensatz zu früheren Sitzungen gab die EZB diesmal keine Hinweise auf den künftigen Zinspfad, sie will von Fall zu Fall entscheiden. Außerdem stellte die EZB das neue Antifragmentierungs-Instrument vor, das ein Auseinanderlaufen der Renditen europäischer Staatsanleihen verhindern soll, falls die Transmission der Geldpolitik gefährdet ist. Das Transmission Protection Instrument (TPI) ist an zahlreiche Bedingungen geknüpft.
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Redaktionsschluss: 03.08.2022, 18.00 Uhr