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Quelle: mrohock / Adobe Stock

Aus der Region – 29.07.2022

Landkreis kümmert sich um ärztliche Weiterbildung

  • Zusatzleistungen zur strukturierten Rotation

Immer mehr Kommunen übernehmen für die ambulante Versorgung in ihrer Region Verantwortung. Dies geschieht u. a. durch die finanzielle Förderung von Niederlassungen oder durch das Betreiben kommunaler Versorgungszentren. Der Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein schlägt einen anderen Weg ein: Er bringt die Akteure und Akteurinnen für einen Weiterbildungsverbund für angehende Fachärztinnen und -ärzte für Allgemeinmedizin zusammen.

Das Modell ist nicht nur wegen des finanziellen Engagements des Landkreises, der die Aktivitäten rund um die Weiterbildung unterstützt, besonders. Die Verbundlösung ermöglicht es den Interessierten, eine lückenlose und von Mentorinnen und Mentoren begleitete Weiterbildung in Kliniken und Praxen in nur einer Region zu absolvieren.
Dafür war es notwendig, alle fünf Kliniken aus dem Kreisgebiet und Arztpraxen für das Modell zu gewinnen. Zum Start hatten acht Arztpraxen bereits ihre Teilnahme zugesagt, weitere 16 ihre Teilnahme signalisiert.
Für die regionale Initiative sicherte sich der Kreis die Unterstützung weiterer Partner, zu denen die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS), die Ärztekammer und die KV Schleswig-Holstein, die Institute für Allgemeinmedizin in Kiel und Lübeck und die Ärztegenossenschaft Nord gehören. An der Schnittstelle zwischen kommunalen und medizinischen Akteuren hat der Kreis mit einem Koordinator für die ambulante Versorgung einen gut vernetzten früheren Klinikmanager installiert.

Zusatzleistungen zur strukturierten Rotation

Die Weiterzubildenden erhalten neben der strukturierten Rotation im Curriculum auch gezielte Examensvorbereitungen, eine garantierte Freistellung für Lehrinhalte und regelmäßige interne und externe Fortbildungen sowie Zusatzangebote. Als Beispiele dafür nennt der Verbund eine Balint-Gruppe für Menschlichkeit und Kommunikation in der Beziehung zum Patienten und ein Kommunikationstraining für ärztliche Gesprächsführung.
Der Weiterbildungsverbund ist Bestandteil eines Maßnahmenpakets, das die Kreispolitik 2019 beschlossen hat, um sich attraktiver für Ärztinnen und Ärzte zu machen. Ein weiteres Modul in der Kampagne mit dem Namen „gesund + zukunftsmunter“ richtet sich an medizinische Fachangestellte, die sich bei der Weiterbildung zur Nichtärztlichen Praxisassistenz (NäPA) begleiten lassen wollen. Die Kosten für die Weiterbildung zur NäPA übernimmt der Kreis.

Weitere Informationen zur Kampagne des Kreises unter www.gesund-zukunftsmunter.de. Hier wirbt der Kreis u. a. auch für das Leben in seiner Region.


Redaktion:
Springer Medizin, Postfach 21 31, 63243 Neu-Isenburg, Hauke Gerlof (V. i. S. d. P.)