Case 1: Gelebte Kundennähe
Wie die meisten Einzelhändler trafen die Einschränkungen während des Lockdowns auch den Frankfurter Laufshop hart. Das Ladengeschäft musste schließen – und das ausgerechnet zu Beginn der Laufsaison, wenn sich viele Freizeitsportler mit neuen Sportschuhen eindecken. Auf den ersten Blick erwies es sich nun als Nachteil, dass das Team um Geschäftsführer Jost Wiebelhaus Schuhe nicht auch in einem Onlineshop anbot. „Wir haben immer auf intensive Beratung mit Laufstilberatung und individuellen Service gesetzt“, sagt Wiebelhaus. „Mit den großen Onlinehändlern hätten wir ohnehin nicht mithalten."
Die Lösung brachte eine Art Hybrid: Der Laufshop richtete einen Versandservice ein, Kunden konnten für die Zeit des Shutdowns per E-Mail, WhatsApp oder Telefon Schuhe und Ausrüstung bestellen; die Zustellung durch den Laufshop war kostenlos. Wiebelhaus ermöglichte Kunden zudem, Videoaufnahmen ihres Laufstils per WhatsApp oder Mail zu schicken. Mitarbeiter erstellten daraufhin anhand des Videos und zusätzlicher Fotoaufnahmen der Füße eine Analyse und berieten die Kunden am Telefon über passende Schuhmodelle. In Videos informierte Wiebelhaus seine Kunden auf Facebook außerdem regelmäßig über die neuen Angebote. Die Strategie hat funktioniert. Nicht nur, dass der Versandhandel einen Teil des Umsatzverlustes ausgleichen konnte – seit der Wiederöffnung des Ladens am 20. April sind die Beratungstermine fast immer ausgebucht. „Die Kunden haben zu uns gehalten, weil sie sich als ein Teil der Laufshop-Community sehen“, sagt Wiebelhaus. „Dafür sind wir sehr dankbar.“
TIPP: Machen Sie Kunden zu Ihrer Fangemeinde. Kunden honorieren es, wenn sie sich als Teil eines gemeinsamen Projektes fühlen, das sie aktiv mitgestalten können.
Haben Sie ein Innovationsprojekt, das Sie in Ihrem Unternehmen umsetzen wollen? Die Deutsche Bank unterstützt Sie in allen Fragen der Finanzierung Ihres Vorhabens. Sprechen Sie unsere Berater gern darauf an.
