Klimaneutralität

So wichtig ist nachhaltige Baufinanzierung

Bis 2050 will der Deutsche Bank Konzern klimaneutral wirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen auch Kundinnen und Kunden professionelle Beratung bei der Verringerung von Treibhausgasemissionen und beim energieeffizienten Bauen, sagt Nachhaltigkeitschef Jörg Eigendorf.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt der Baufinanzierung eine „sehr wichtige Bedeutung zu“. Das betont der Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank, Jörg Eigendorf, in einem Videostatement. Zwar machten die in diesem Bereich finanzierten CO2-Emissionen nur einen Bruchteil dessen aus, was an Treibhausgasen etwa durch Kredite an Unternehmen entstehe. Aber: „In Deutschland kommen etwas mehr als 15 Prozent der CO2-Emission von der Industrie, während mehr als 30 Prozent aus dem Gebäudesektor stammen.“

Kernaufgabe der Beratung

Allein in Deutschland habe der Deutsche Bank Konzern mehr als eine Million Immobilienkundinnen und -kunden und finanziere rund 1,5 Millionen Gebäude, so Eigendorf. „Wir müssen diese Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer unterstützen auf dem Weg zu weniger Emissionen und einem energieeffizienten Bauen.“ Viele von ihnen könnten dies finanziell bewältigen.

Kernaufgabe der Beratung sei dabei Hilfestellung für Kundinnen und Kunden, zum Beispiel bei der Beantwortung von maßgeblichen Fragen für Modernisierungsvorhaben: Wo gibt es Fördergelder, welche Handwerksbetriebe gibt es, wo finde ich einen Energieberater? „Wir müssen mit Paketlösungen die Komplexität reduzieren und unseren Kundinnen und Kunden so helfen, diese große Herausforderung zu bewältigen“, sagt Eigendorf. Beispielhaft dafür ist etwa der Förderservice der BHW Bausparkasse im Deutsche Bank Konzern.

Transparenz bei finanzierten Emissionen

Der Deutsche Bank Konzern sei bereits „gut unterwegs“ in Richtung Klimaneutralität und habe etwa den CO2-Ausstoß im Eigenbetrieb (Scope 1 und 2) binnen zehn Jahren um rund 80 Prozent reduziert, sagt Eigendorf. Doch mache diese Umstellung beispielsweise der Energieversorgung von Rechenzentren oder Büros nur einen kleinen Teil aus: „Der wichtigste Hebel, den wir haben, ist unser Bankgeschäft und die Emissionen, die wir damit finanzieren.“ Diese hat das Unternehmen für sein Portfolio an Wohngebäudekrediten in Deutschland und Europa nun erstmals errechnet.

Demnach entsprachen die Kredite der Deutschen Bank im Wohngebäudebereich in Europa einem CO2-Äquivalent von rund 3,9 Millionen Tonnen – dabei geht es um ein Kreditportfolio von 175 Milliarden Euro, was etwa 40 Prozent des gesamten Kreditbuchs der Bank entspricht. Kundinnen und Kunden müssten den Berechnungen zufolge zu heutigen Preisen rund 80 Milliarden Euro für Renovierungsarbeiten aufwenden, um ihre Gebäude auf die höchste Energieeffizienzklasse A im Energieausweis aufzuwerten. Die Analyse zeige, dass drei Viertel der Privatkunden der Deutschen Bank in der Lage seien, dies zu finanzieren – solange die Maßnahmen dazu führen, dass sich die Ausgaben für Energie um 200 Euro im Monat verringern.

„Netto-Null-Emissionen“ bis 2050

Die Deutsche Bank verfolgt das Ziel, „Netto-Null-Emissionen“ im Jahr 2050 zu erreichen. Dies kann in enger Partnerschaft mit den Kundinnen und Kunden erreicht werden, wie es im aktuellen englischsprachigen Whitepaper „Residential Real Estate – Leading to Net Zero“ heißt. Die somit eingeleitete Veränderung des Risikoprofils im Wohngebäudeportfolio werde dazu führen, dass sich der Fokus der Baufinanzierung vom Neubaubereich hin zu Unterstützung bei energetischer Modernisierung verschiebe.