- Elektroautos erzeugen im Gegensatz zum Verbrennungsmotor keine direkten Emissionen. Diese entstehen zwar bei der Strom- und Batterieproduktion, die CO2-Bilanz des ADAC ergibt aber, dass der CO2-Rucksack von Batterie-Pkw je nach Strommix ab einer Fahrleistung von etwa 50.000 Kilometern ausgeglichen wird. Ob sich der Umstieg auf E-Fahrzeuge auch finanziell rechnet, können Sie unter elektromobilitaet.nrw oder efahrer.com ermitteln. Tipp: Zur Innovationsprämie des Bundes, die über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden kann, gibt es zum Teil regionale Ergänzungen für Unternehmen, etwa in Nordrhein-Westfalen. Eine spezielle Förderung für klimaschonende leichte und schwere Nutzfahrzeuge gibt es vom Bundesamt für Güterverkehr. Zudem unterstützt die KfW-Bank mit dem Investitionskredit Nachhaltige Mobilität grüne Verkehrsprojekte in Unternehmen. Die maximale Kreditsumme beträgt 50 Millionen Euro. Die Antragstellung erfolgt über die Hausbank.
- E-Lastenräder: Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen entdecken Cargobikes zur Ergänzung ihres Fuhrparks für sich. Die umweltfreundlichen und in der Anschaffung vergleichsweise günstigen Modelle können vor allem in städtischen Gebieten ihre Vorteile ausspielen. Lastenräder reduzieren die CO2-Emissionen gemäß dem Projekt „Car Free Megacities“ um etwa 90 Prozent im Vergleich zu Transportern mit Dieselmotor und um 33 Prozent im Vergleich zu elektrischen Transportern. Zudem verursacht ein Cargobike keine Schadstoffe und die Feinstaubbelastung ist verschwindend gering. Das Bundesumweltministerium fördert die Anschaffung von gewerblich genutzten E-Lastenrädern. Förderanträge nimmt das BAFA entgegen. Förderfähig sind 25 Prozent der Ausgaben für die Anschaffung, maximal jedoch 2.500 Euro. Daneben gibt es auch noch Förderungen und Kaufprämien einzelner Bundesländer sowie von Städten und Gemeinden.
Unabhängiger werden von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Was bis vor Kurzem vor allem unter dem Aspekt Klimaschutz wichtig war, hat durch den Russland-Ukraine-Krieg und die dadurch massiv gestiegenen Energiepreise noch mal deutlich an Dringlichkeit gewonnen. Immer mehr Unternehmen leiden massiv unter der jüngsten Explosion der Energiekosten. Ein Beispiel: Dem Deutschen Fischerei-Verband zufolge haben aufgrund der hohen Dieselpreise an Deutschlands Küsten bereits viele Familienbetriebe die Arbeit eingestellt. Wer noch Treibstoff gebunkert hat, verfährt jetzt die letzten Reserven und legt seinen Kutter dann an die Leine. Erste Betriebe haben bereits Insolvenz angemeldet.
Sowohl die Energiepreise als auch der Klimawandel waren schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine für viele Unternehmen ein wichtiges Thema. In einer Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Industrie unter 400 mittelständischen Unternehmen vom Februar 2022 bewerteten etwa 90 Prozent der Unternehmen gestiegene Energiepreise als starke oder existenzielle Herausforderung. Einer Erhebung der staatlichen KfW-Bank zufolge hat schon 2020 etwa eine Million kleine und mittlere Unternehmen in Vorhaben investiert, die dem Klimaschutz dienen und dabei durchschnittlich 72.000 Euro investiert.
Ob Energiekosten oder Klimaschutz: Die Maßnahmen, um beides in den Griff zu bekommen, gehen Hand in Hand. Ihre Bandbreite reicht von Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion und im betrieblichen Gebäudebestand bis zu Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder klimafreundlicher Verkehrsmittel. „Klimainvestitionen machen den Mittelstand fit für die Zukunft“, unterstreicht die KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.
Energiekosten und Klimaschutz – hier können Sie ansetzen
In Unternehmen finden sich zahlreiche Ansatzpunkte zum Energiesparen und zum Klimaschutz.
Der Beitrag erschien erstmals online bei Perspektiven, dem Postbank eMagazin für Geschäfts- und Firmenkunden. Alle Angaben ohne Gewähr.
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