Praxisübergabe durch Investitionen vorbereiten

Bis Ende 2024 könnte sich laut Expertenschätzungen für etwa 30.000 Arztpraxen die Nachfolgefrage stellen1. Ärzte, die ihre Praxis zu einem einträglichen Preis verkaufen wollen, sollten verstehen, was Übernehmer von einer Praxis erwarten. Mit gezielten Investitionen, z. B. in die Ausstattung und medizinische Geräte, können sie den Praxiswert positiv beeinflussen.

Das Durchschnittsalter in der ambulanten ärztlichen Versorgung steigt seit Jahren.2 Rund ein Drittel (41.359) der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen ist mittlerweile älter als 60 Jahre.3 Der Wert unterscheidet sich je nach Facharztgruppe. Unter den Hausärzten ist mehr als ein Drittel 60 Jahre oder älter, unter den Orthopäden nur jeder Fünfte.4

Perspektive des Nachfolgers einnehmen

Experten gehen davon aus, dass in den kommenden fünf Jahren bis zu 30.000 Arztpraxen zum Verkauf stehen werden.1 Während manche Praxisinhaber in Großstädten je nach Lage und Patientenstamm unter mehreren Bewerbern wählen können, suchen insbesondere Inhaber von Hausarztpraxen in ländlichen Regionen oft länger und unter Umständen vergeblich einen Nachfolger. Die Anzahl der Mediziner, die sich eine freiberufliche Niederlassung vorstellen können, sinkt. Potenzielle Nachfolger haben zudem andere Ansprüche als noch der ursprüngliche Existenzgründer.

Wer seine Praxis erfolgreich abgeben will, sollte diese Bedürfnisse kennen und in die Planung der Übergabe einbeziehen. Welche Praxiseinrichtung und medizinische Geräte erwarten Nachfolger? Funktioniert das Praxisteam und sind die Abläufe in der Praxis schlank? Wie zufrieden sind die Patienten und welche Honorarpotenziale bietet die Praxis?

Praxisbörsen bieten Hilfe

Ausgangsfragen wie diese helfen bei der Standortbestimmung der eigenen Praxis und bei der Identifizierung potenzieller Nachfolger. Wenn nicht bereits im beruflichen Umfeld ein Kollege oder eine Kollegin Interesse bekundet hat, erweisen sich Praxisbörsen als hilfreich. Zu bedenken ist, dass die vertragsärztliche Zulassung stets
an den jeweiligen Arzt gebunden ist.

Gerade wenn die Praxis in einem zulassungsbeschränkten Bereich liegt, muss für das Nachfolgeverfahren ein höherer zeitlicher Aufwand veranschlagt werden. Ist ein geeigneter Kandidat gefunden, stehen die Verhandlungen über die Art und Weise der Übergabe sowie über den Kaufpreis an. Über dessen Höhe bestehen am häufigsten unterschiedliche Vorstellungen. Der Kaufpreis orientiert sich am Substanzwert sowie am Geschäftswert, auch Goodwill genannt. Signifikant für den Praxiswert sind die Honorarkraft aus dem fachlichen Leistungsspektrum und dem Patientenstamm.

Substanz der Praxis ausbauen

Der Substanzwert richtet sich nach dem Zustand der Praxis. Er entspricht dem Zeitwert der Praxiseinrichtung, der medizinisch-technischen Geräte sowie der Praxisausstattung. Insbesondere hier bestehen für Abgeber potenzielle Hebel, um den Praxiswert positiv zu beeinflussen. Vom Empfang über das Wartezimmer bis hin zu den Behandlungsräumen sollte die Einrichtung einladend und gepflegt wirken. Die medizinischen Geräte sollten sich nach Möglichkeit auf dem neuesten Stand befinden.

Schlanke Prozesse, moderne Technik

Ein gutes Argument für jeden Übernehmer ist das reibungslose Funktionieren der Praxisabläufe. Hier spielen ein gutes Team und qualifizierte Mitarbeiter eine große Rolle. Gerade durch jüngste IT-Anforderungen der Telemedizin besteht in Praxen oft noch Optimierungspotenzial. Die Möglichkeiten für Kommunikation, Verwaltung und Dokumentation sind meist noch nicht ausgeschöpft. Eine auf schlanke Prozesse und moderne Technik basierende Praxis liegt auch im Interesse der Patienten. Zufriedene Patienten sind das größte Kapital einer Arztpraxis – mit positiven Auswirkungen auf den Kaufpreis. Profitieren Sie bei einer Praxisübergabe von der Heilberufe-Expertise der Deutschen Bank und finden Sie gemeinsam mit Ihrem persönlichen db HealthCare Betreuer individuelle Lösungen für die Nachfolge.

Die Deutsche Bank unterstützt Sie dabei mit einer Standortanalyse, der umfangreichen PraxisBörse, kostenlosen Abgeberseminaren und einem weitgespannten Netzwerk zu weiteren Experten aus dem Gesundheitswesen.

1Quelle: Rebmann Research;2Quelle: Stat. Informationen aus Bundesarztregister; 3Quelle: Bundesärztekammer (Stand: 31.12. 2018); 4Quelle: Kassenärztl. Bundesvereinigung