Liquidität

Die hohe Inflation und ein robuster Arbeitsmarkt in den USA sprechen für weitere Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) – die Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems dagegen. Im März hob die Fed das Zinsniveau um 25 Basispunkte an und deutete einen weiteren Schritt an. Der laufende Zyklus könnte in den USA nun im Sommer enden, in der Eurozone aber noch einige Monate länger andauern. In einem schwankungsanfälligen Marktumfeld bietet es sich an, kurzfristig Liquidität vorzuhalten.

Immobilien

Kreditausfälle bei US-Gewerbeimmobilien haben zuletzt Zweifel an der Stabilität des Finanzsystems verstärkt. Steigende Finanzierungskosten, geringe Wachstumsaussichten, aber auch strukturelle Gründe wie mehr Homeoffice treffen das Marktsegment aktuell hart. Allerdings scheint die Verschuldung relativ zum Wert vieler Immobilien nicht besorgniserregend und ein Ende der belastenden US-Leitzinserhöhungen in Sicht zu sein. Mögliche Bewertungsabschläge könnten künftig interessante Anlagechancen bieten.

Anleihen

Die Schieflage einiger regionaler US-Banken hat im März erhebliche Marktturbulenzen ausgelöst – und zu sinkenden Renditen von Staatsanleihen mit guter Bonität geführt. Die Investoren haben ihre Risikobereitschaft verringert. Zeitgleich sind am Markt die Erwartungen gestiegen, dass es in den USA im Sommer zu ersten Leitzinssenkungen kommen könnte. Die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank haben zuletzt ihre Leitzinsen angehoben, um die hartnäckige Inflation zu dämpfen. Legt sich die Nervosität an den Märkten weiter, dürfte sich die bereits begonnene Erholung der Renditen fortsetzen. Die Aussicht auf ein baldiges Ende des US-Zinsanhebungszyklus könnte diese Entwicklung aber bremsen.

Aktien

Skala

Die Aktienrally hat zuletzt etwas an Fahrt eingebüßt. Die durch die geldpolitische Straffung in den USA und Fehler im Risikomanagement verursachten Liquiditätsprobleme einiger US-Regionalbanken haben die Märkte unter Abgabedruck gesetzt. Insbesondere Bankaktien erlitten weltweit hohe Kursverluste – Anleger befürchteten zunächst eine neue Finanzmarktkrise. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, dennoch könnten die Schwankungen am Aktienmarkt auf kurze Sicht anhalten. Die jüngsten Rückgänge könnten für risikobewusste Anleger Einstiegschancen bieten. Insbesondere zyklische Werte in Europa und Asien dürften von einer erhöhten wirtschaftlichen Dynamik in China profitieren.

Rohstoffe

Skala

Gold hat während der jüngsten Marktschwankungen von seinem Ruf als „sicherer Hafen“ profitiert – dürfte aber im Zuge der Beruhigung der Lage nur begrenztes Kurspotenzial bieten. Gegen das Edelmetall sprechen das absehbare Ende des US-Zinsanstiegs und ein schwächerer US-Dollar. Der Ölpreis hat zuletzt unter schwächeren Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft gelitten. Solide Konjunkturdaten könnten den Ölpreis in Zukunft stützen – insbesondere die Erholung der chinesischen Wirtschaft dürfte sich positiv auswirken. Das gilt auch für die Drosselung des Angebots durch die OPEC+.

Legende

Quelle: Deutsche Bank AG; Stand: 05.04.2023. Detailinformationen zu einzelnen Anlageklassen sowie deren Chancen und Risiken gibt Ihnen gerne Ihr Berater.

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Redaktionsschluss: 05.04.2023, 18 Uhr;