10. Juni 2025
der US-Arbeitsmarkt überrascht mit kräftigem Stellenzuwachs, die OECD senkt ihre Prognose für das globale Wachstum, und Schweden korrigiert seine Wachstumsprognosen wegen US-Zöllen deutlich nach unten.
Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich im Mai robuster als erwartet. Es entstanden 139.000 neue Stellen – 125.000 waren erwartet worden –, allerdings wurden die Zahlen der beiden Vormonate um insgesamt 95.000 Stellen nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,2 Prozent. Die Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und im Jahresvergleich um 3,9 Prozent – jeweils stärker als prognostiziert. Da viele Marktteilnehmer im Vorfeld mit einer negativen Überraschung gerechnet hatten, fielen die Reaktionen deutlich aus: Erwartete Zinssenkungen der Notenbank bis Jahresende wurden von 0,55 auf 0,46 Prozentpunkte zurückgenommen. In der Folge stiegen die Renditen zweijähriger Staatsanleihen auf vier Prozent und der US-Dollar legte zu. Eine Entwarnung ist jedoch verfrüht. Neue Daten deuten auf eine mögliche Abschwächung des Arbeitsmarkts hin: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichte den höchsten Stand seit Oktober. Zudem könnten sich die Auswirkungen der Handelspolitik erst im zweiten Halbjahr stärker zeigen.
Nach IWF und WTO senkte nun auch die OECD ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft. Für 2025 und 2026 erwartet sie nun ein Wachstum von 2,9 Prozent – nach 3,3 Prozent im Vorjahr und durchschnittlich 3,4 Prozent in der vorigen Dekade. Grund ist primär die Unsicherheit durch die US-Handelspolitik. Die erhöhten Handelsbarrieren dürften das Wachstum bremsen, Einkommenszuwächse schmälern und negativ auf die Arbeitsmärkte ausstrahlen. Für die USA wurde die 2025er-Prognose auf 1,6 Prozent gesenkt, kommend von 2,8 Prozent im Vorjahr. Zudem treiben höhere Handelskosten die Inflation, da Importe teurer werden. Auch die steigenden Staatsausgaben erfordern laut OECD eine sorgfältige Steuerung, um die Schuldenlast nicht ausufern zu lassen. Für Verteidigungszwecke könnten beispielsweise nach Schätzungen rund 2,7 Billionen US-Dollar global auflaufen – das entspräche etwa 2,5 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung 2024. Hierbei vereinen zehn Länder rund 74 Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben auf sich. 2024 stiegen die Verteidigungsausgaben global um 9,4 Prozent – der stärkste Anstieg seit dem Kalten Krieg. Für Anleger bleibt daher Zurückhaltung und Risikostreuung im Depot das Gebot der Stunde, bis möglicherweise im Verlauf des Sommers mehr Klarheit über die Entwicklung der Handelskonflikte besteht.
Schwedens Wirtschaft und Haushalte spüren die Folgen der US-Handelszölle deutlich. Aktuell erhebt die US-Regierung pauschal zehn Prozent auf Importe aus der Europäischen Union, zusätzlich 25 Prozent auf Autos und Autoteile sowie 50 Prozent auf Stahl und Aluminium. 2024 belief sich das bilaterale Handelsvolumen auf rund 25 Milliarden US-Dollar – davon entfielen etwa 17 Milliarden auf schwedische Exporte in die USA. Die Zölle verteuern diese Ausfuhren erheblich und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit schwedischer Unternehmen. Schweden senkte seine Wachstumsprognosen für 2025 und 2026 von 2,1 auf 1,8 Prozent und von 2,8 auf 2,3 Prozent. Auch die Riksbank warnte vor zunehmender Nervosität an den Finanzmärkten. Der schwedische Leitindex OMX startete stark ins Jahr und erreichte Anfang März ein Jahreshoch bei 2.766 Punkten, verlor bis Ende Mai jedoch rund zehn Prozent – vor allem wegen der US-Zollpolitik. Da acht von zehn Schweden am Kapitalmarkt investieren, dürfte die aktuelle Kursschwäche viele Haushalte zumindest kurzfristig belasten.
Der Silberpreis sprang Ende vergangener Woche von 34,50 auf rund 36,25 US-Dollar je Feinunze – der höchste Stand seit Februar 2012. Als der Kurs nachhaltig über die Marke von 35 Dollar stieg, griffen trendfolgende Großanleger zu und trieben die Preise weiter nach oben.
Viele Marktteilnehmer sehen bei Silber Nachholpotenzial: Während der Preis in den vergangenen Monaten um 20 Prozent zulegte, verteuerte sich Gold um 44 Prozent. Das Interesse an physisch hinterlegten Silberzertifikaten nahm ebenfalls zu – allein am Mittwoch kauften Anleger netto 2,2 Millionen Feinunzen. Auch an den US-Terminbörsen bauten spekulative Investoren ihre Kaufpositionen deutlich aus. Während Gold nahe an seinen Rekordhochs vom April notiert, liegt Silber noch weit unter dem 2011 erreichten Spitzenwert von 50 Dollar je Feinunze. Da auch die Nachfrage der Solarindustrie weiterhin zulegen sollte, könnte kurz- bis mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial bestehen.
Comeback der deutschen Nebenwerte? Nach zwei schwachen Jahren holen sie kräftig auf. Was hinter der Entwicklung steckt und ob jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist, diskutiere ich mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
Zu den Urzeitgeschöpfen, denen man in freier Wildbahn besonders ungern begegnet wäre, zählen zweifellos die Pterosaurier: riesige Flugdrachen mit der Spannweite eines Kleinflugzeugs, die einst die Lüfte beherrschten. Und nicht nur die Lüfte, wie Robert Smyth von der britischen University of Leicester gezeigt hat. Offenbar begannen die Pterosaurier im Mittleren Jura, also vor etwa 170 Millionen Jahren, regelmäßig auf Armen und Hinterbeinen zu laufen. Smyth und seine Kollegen konnten fossilierte Fußspuren mithilfe von 3D-Modellen den Flugriesen zuordnen. Diese haben sich als Vierbeiner demnach ihren Lebensraum mit den Dinosauriern geteilt – und mit den ersten kleinen Säugetieren.
Zeigen Sie heute Bodenhaftung.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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