Bei professionellen Immobilieninvestitionen spielen als nachhaltig zertifizierte sogenannte Green Buildings bereits eine wichtige Rolle. Aber auch private Bauherr*innen können „grün“ bauen, zum Beispiel durch die Auswahl ökologischer Baustoffe.
Die Fassadendämmung besteht aus recycelten Jutesäcken, das Fundament aus Recyclingbeton. Fenster- und Fassadenelemente stammen ebenso wie Holzbalken, Ziegelsteine und Badobjekte zum Teil aus Abbruchhäusern, die neuen Bauprodukte sind weitestgehend wiederverwertbar. Und um die CO₂-Belastung langer Transportwege zu vermeiden, wurden alle Materialien möglichst in der Region eingekauft. Dieses konsequent ressourcenschonende Bauen brachte das „Recyclinghaus“ in Hannover 2021 ins Finale der Kategorie Architektur des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde. Ursprünglich bezeichnet er eine Forstwirtschaft, bei der nicht mehr Holz geschlagen wird als nachwächst. Immobilien haben in Sachen Nachhaltigkeit viel Potenzial: Ihr hoher Ressourcenverbrauch und ihre lange Nutzungsdauer sind für rund 30 Prozent der CO₂-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Diese entfallen jeweils zur Hälfte auf den direkten Energieverbrauch, zum Beispiel beim Heizen, und auf den indirekten Energieverbrauch, etwa bei der Produktion von Baustoffen oder Strom. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geht davon aus, dass sich allein durch ressourcenschonende Bauweisen jährlich 7 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einsparen lassen.
Für nachhaltige Bauten hat sich international der Begriff „Green Buildings“, zu Deutsch „grüne Gebäude“, etabliert, der mit entsprechenden Zertifizierungen und Gütesiegeln vor allem im Bereich professioneller Immobilieninvestments eine immer größere Rolle spielt. Allein 2021 wurden in Deutschland 2.600 Gebäude entsprechend zertifiziert, bis 2013 waren es insgesamt nur 550. Dabei geht es gemäß den drei Nachhaltigkeitssäulen Umwelt („Environment“), Soziales („Social“) und Unternehmensführung („Governance“), kurz ESG, nicht nur um ökologische Themen wie Ressourcenverbrauch oder Energieeffizienz. Es zählen auch soziale Aspekte – etwa, ob sich die Mitarbeitenden in einem Bürogebäude wohlfühlen – und wirtschaftliche Faktoren wie die Energie-, Reparatur- oder auch Abbruchkosten am Ende des Immobilienzyklus.
Zertifiziert werden nachhaltige Gebäude weltweit unter anderem mit dem Nachhaltigkeitssiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Seit 2013 kann es auch für Wohngebäude mit weniger als sechs Wohneinheiten beantragt werden, etwa Einzel- oder Reihenhäuser. Zu den Merkmalen nachhaltiger kleiner Wohngebäude gehören demnach
Das DGNB-Siegel wendet sich insbesondere an Bauträger und Fertighaushersteller, die damit gegenüber ihren Kund*innen eine nachhaltige Bauweise nachweisen können. Profitieren können davon aber auch private Bauherr*innen, denn die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) belohnt den Neubau nachhaltiger Gebäude mit DGNB-Zertifizierung mit einem zusätzlichen Förderbonus (NH-Bonus). Für Nichtmitglieder kostet die Zertifizierung mit maximal zwei Vollgeschossen (ohne Keller) 1.000 Euro netto (Stand: Januar 2023).
Nachhaltig bauen oder sanieren lässt sich aber auch ohne Zertifizierung – zum Beispiel durch entsprechende Baustoffe. Massive Wände, Zwischendecken und Kellerabschlüsse aus Beton etwa erzeugen wegen des Einsatzes von Zement hohe Emissionen. Holz kann hier eine Alternative sein. Bei Dämmstoffen gibt es andere Möglichkeiten als erdölbasiertes Polystyrol (z. B. Styropor) oder Mineralwolle. Ein Überblick über die Nachhaltigkeit verschiedener Baustoffe und -teile findet sich unter anderem online auf dem Internetportal Baunetzwissen und beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Kleiner Wermutstropfen: Ökologische Baustoffe sind demnach meist teurer als klassische, weil sie in geringeren Mengen hergestellt werden. Allerdings machen die Materialpreise beim Bauen in der Regel nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Gesamtkosten aus.
Gut zu wissen: Der Staat fördert im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude seit dem 1. März 2023 den Neubau oder Ersterwerb besonders nachhaltiger Gebäude im KfW-Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ mit stark zinsvergünstigten Krediten. Für die Sanierung einer Bestandsimmobilie zum Effizienzhaus kann weiterhin das Förderprogramm „Wohngebäude – Kredit“ genutzt werden. Die Beantragung erfolgt jeweils über die Hausbank. Wenden Sie sich dafür gern an die Baufinanzierungsexpert*innen der Deutschen Bank.
Tipp: Eine gute Möglichkeit, sich die historisch gesehen noch immer niedrigen Hypothekenzinsen für aktuelle und künftige Neubau-, Erweiterungs- oder Modernisierungsvorhaben zu sichern, ist ein Bausparvertrag. Auch dazu beraten Sie gern die Expert*innen der Deutschen Bank.
Übrigens: Die beiden markanten Bürotürme der Deutschen Bank in Frankfurt am Main wurden von 2007 bis 2010 umfassend ressourcensparend saniert und erhielten dafür unter anderem das DGNB-Gütesiegel in Gold.
Redaktionsschluss: 03.04.2023
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