Energiepreise - investieren, um zu sparen

Energie zu sparen, wird in vielerlei Hinsicht immer wichtiger. Etwa, weil die Energiekosten derzeit so hoch sind – und es voraussichtlich auch bleiben werden.

Die meisten privaten Haushalte in Deutschland sind bislang in der einen oder anderen Form auf fossile Energieträger angewiesen – Gasheizungen etwa sind die meistgenutzte Wärmequelle in deutschen Wohnungen und Häusern. Massive Preissteigerungen für Erdgas und Heizöl, aber auch Strom können das Haushaltsbudget empfindlich belasten und die Lebensqualität einschränken, weil das Geld für andere Ausgaben fehlt oder die Raumtemperatur zum Kostensparen unter ein erträgliches Maß gesenkt werden muss.

Die Energiepreise kennen schon eine ganze Weile nur eine Richtung: nach oben. Der Anstieg begann schon vor Beginn des Krieges in der Ukraine Ende Februar 2022. So kostete Erdgas im Januar 2022 gut 32 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Heizöl sogar fast 52 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf haben die Preise an den Energiemärkten noch einmal deutlich angezogen: Betrugen etwa die jährlichen Energiekosten für eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh (Kilowattstunden) laut dem Verbraucherportal Verivox im Februar 2022 noch durchschnittlich 2829 Euro, waren es im Februar 2023 ohne Berücksichtigung der Gaspreisbremse durchschnittlich 3.372 Euro. Das entspricht einem Plus von 19 Prozent. Strom hat sich demnach von Ende Februar 2022 bis Ende Februar 2023 um 16 Prozent verteuert. Für einen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh stiegen die Stromkosten von 1.553 Euro auf 1.802 Euro, ebenfalls ohne Berücksichtigung der Strompreisbremse. Für Heizölkunden verteuerte sich das Heizen um weitere 5 Prozent.

Eine Möglichkeit für Immobilieneigentümer*innen, ihre Energiekosten langfristig zu reduzieren, sind Investitionen in die Energieeffizienz und in Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien, etwa Solarthermie- oder Fotovoltaikanlagen. Je stärker die Kosten für Heizöl, Gas oder Strom steigen, desto schneller machen sich solche Investitionen bezahlt. Doch was kostet eigentlich eine energetische Modernisierung und wie viel Geld lässt sich damit beim Energieverbrauch einsparen? Orientierung gibt unser Kurzüberblick.

Dachdämmung

Eine Dämmung der obersten Geschossdecke oder des ganzen Daches spart etwa 8 Prozent Energiekosten. Sie verhindert nicht nur, dass teure Heizenergie entweicht, sondern sorgt auch an heißen Tagen für angenehme Temperaturen im Ober- beziehungsweise Dachgeschoss. Für ein Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern Dachfläche kostet eine komplette Dachdämmung zwischen 3.000 Euro (Untersparrendämmung) und 20.000 Euro (Aufsparrendämmung mit Wiedereindeckung). Soll das Dachgeschoss nicht als Wohnraum genutzt werden, kann auch nur die oberste Geschossdecke gedämmt werden. Die Kosten dafür betragen je nach Dämmverfahren 5 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Wichtig: Seit 2016 ist die Dämmung der obersten Geschossdecke Pflicht. Die genauen Anforderungen regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Fassadendämmung

Im Jahr 2020 waren weniger als 10 Prozent der Fassaden von Wohngebäuden in Deutschland gedämmt. Dabei lassen sich mit einer Fassadendämmung 20 bis 35 Prozent Energiekosten sparen. Die Gesamtkosten für eine Fassadendämmung (Dämmstoff und Montage) bei Altbauten liegen je nach Dämmsystem zwischen 25 Euro und 250 Euro pro Fassadenquadratmeter. Die Dämmung wird am besten dann durchgeführt, wenn die Fassade ohnehin neu gestrichen oder verputzt werden muss. Wie effizient die Dämmung von Ein- und Zweifamilienhäusern im Falle der Sanierung mindestens sein muss, legt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fest. Die gesetzliche Regelung gilt, wenn mindestens 10 Prozent der Fassadenfläche saniert werden.

Fenstertausch

Bis zu 20 Prozent Raumwärme können über alte, einfach verglaste Fenster verloren gehen. Entsprechend groß ist das Potenzial zum Energiesparen durch den Einbau moderner zwei- oder dreifach verglaster Fenster mit wärmegedämmten Rahmen. Eine Doppelverglasung kostet etwa 290 bis 340 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche, der Einbau dreifach verglaster Fenster etwa 340 bis 390 Euro pro Quadratmeter. 

Heizungstausch

Hier gibt es diverse Möglichkeiten, von der reinen Modernisierung des Heizkessels unter Beibehaltung des bisherigen Brennstoffs über die Ergänzung durch Solarthermie bis hin zum Umstieg auf eine Anlage, die vollständig auf erneuerbaren Energien basiert. Entsprechend unterschiedlich sind die Investitionskosten und die Einsparmöglichkeiten bei den Energiekosten. Der Einbau eines modernen Gas-Brennwertkessels etwa spart gegenüber einer alten Gasheizung um die 7 Prozent Energiekosten und ist ab circa 5.000 Euro zu haben. Wird die Anlage mit Solarthermie ergänzt, steigt die Ersparnis auf 8 Prozent. Die Investitionskosten betragen dann durchschnittlich 19.000 Euro. Die größte Energiekostenersparnis von bis zu 20 Prozent bringt der Umstieg von einer alten Gasheizung auf eine Wärmepumpe oder eine Holzpelletheizung mit bis zu 34 Prozent Energiekostenersparnis. Je nach Typ müssen für Kauf und Einbau einer Wärmepumpe 12.000 Euro bis 20.000 Euro veranschlagt werden. Eine Pelletheizung kostet zwischen 4.000 Euro und 14.000 Euro. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für das Pelletlager und einen Wasserspeicher.

Solarstrom

Mit einer Fotovoltaikanlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in Strom kann man sich unabhängiger von der Strompreisentwicklung machen. Eine 40 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 7 Kilowattpeak (kWp) produziert im Jahr rund 6.650 Kilowattstunden Strom. Damit sichert sie rechnerisch den durchschnittlichen Strombedarf einer vierköpfigen Familie und liefert zusätzlich genug Strom für rund 15.000 Kilometer Reichweite im Elektroauto. Die Kosten für eine Fotovoltaikanlage betragen ca. 1.200 bis 1.800 Euro pro kWp Leistung inklusive Montage und zuzüglich Mehrwertsteuer. Wobei für kleinere Solaranlagen bis 30 kwP und Fotovoltaikspeicher seit dem 1. Januar 2023 eine Umsatzsteuer von 0 Prozent gilt. Damit entfällt de facto die Mehrwertsteuer. Grundsätzlich gilt: Je größer die mit Modulen belegte Dachfläche, desto wirtschaftlicher die Anlage. Ein Stromspeicher kostet etwa 5.000 bis 14.000 Euro. 

Tipp: Mit dem Sanierungskonfigurator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz können Sie exemplarisch ausrechnen, was bestimmte energetische Sanierungsmaßnahmen für Ihre Immobilie kosten und welches Einsparpotenzial sie bieten. Auch mit dem ModernisierungsCheck von co2online können Sie die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen an Ihrer Immobilie prüfen.

Mit Förderung vom Staat

Gut zu wissen: Der Staat fördert im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohnimmobilien mit zinsgünstigen Krediten und direkten Zuschüssen. Die Beantragung der Kreditvarianten erfolgt über die Hausbank. Wenden Sie sich dafür gern an die Baufinanzierungsexpert*innen der Deutschen Bank.

Übrigens: Bis es mit der energetischen Sanierung klappt, hilft beim Sparen von Energiekosten oft schon ein bewussterer Umgang mit Öl, Gas oder Strom. Wer jeden Tag 8 Minuten lang unter der Dusche steht, zahlte schon bei den Gaspreisen vom April 2022 (13,94 Cent/kWh) laut Verivox dafür rund 276 Euro pro Jahr.* Wird die tägliche Duschzeit halbiert, lässt sich also vor allem bei mehreren Personen im Haushalt schnell eine ordentliche Summe sparen.

* Die durchschnittlichen Angaben zu Duschdauer, Wassertemperatur und Wasserdurchlauf wurden von der Verbraucherzentrale NRW übernommen.

Redaktionsschluss: 03.04.2023


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