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Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen von Dr. Ulrich Stephan,
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21. November 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

der Bitcoin fällt auf das niedrigste Niveau seit April, die Trump-Administration setzt auf nationale Champions, und Schwellenländerfirmen steigern ihre Gewinne angeführt von asiatischen IT-Werten.

Kursrutsch: Bitcoin fällt auf niedrigstes Niveau seit April

Der Bitcoin verbilligte sich seit dem Rekordhoch von über 126.000 US-Dollar am 6. Oktober um rund 30 Prozent auf rund 88.300 US-Dollar – das niedrigste Niveau seit April. Er verlor somit rund 600 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Gegenüber dem Stand vom Jahresende 2024 liegt der Kurs sechs Prozent im Minus. Die Gründe:

  • Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im Dezember wird derzeit wesentlich geringer bewertet als noch Ende Oktober. Dies verstärkte die Befürchtungen vieler Anleger hinsichtlich potenziell überhöhter Bewertungen an den Finanzmärkten.
  • Die Risikobereitschaft hat an den Finanzmärkten somit zuletzt spürbar abgenommen.
  • Viele Marktakteure wappnen sich an den Optionsmärkten nun gegen stärkere Verluste: Besonders gesucht waren zuletzt Absicherungen gegen Rücksetzer auf 85.000 und 80.000 US-Dollar.

Im Gegensatz zum Schweizer Franken und Gold – die zuletzt als „sichere Häfen“ angesteuert wurden – zeigt sich erneut, dass der Bitcoin als Absicherung gegen Kursverluste an Aktienmärkten nicht erste Wahl zu sein scheint. Setzt sich die Kursrally insbesondere an den Märkten für Technologieaktien mittelfristig fort, dürfte er jedoch ebenfalls wieder Kurspotenzial haben.

US-Banken: starke Quartalszahlen, schwache Kurse

Die US-Bankenindizes NASDAQ Banks und S&P 500 Banks verzeichneten zuletzt einen leichten Rücksetzer. 

Seit Beginn der Berichtssaison für das dritte Quartal haben beide Subindizes schlechter als ihre jeweiligen Hauptindizes abgeschnitten – und das trotz solider Zahlen. Die 20 größten US-Banken meldeten ihre stärksten Ergebnisse seit dem ersten Quartal 2024. Die aggregierten Gewinne stiegen gegenüber dem Vorquartal um mehr als 5,3 Prozent. Getrieben wurde diese Entwicklung durch eine deutliche Belebung der Übernahmeaktivität, steigende Vermögenswerte sowie robustes Kreditwachstum im In- und Ausland. Analysten sehen den Ausblick für Investmentbanken weiterhin positiv. Sie erwarten, dass die Dynamik bei Fusionen und Übernahmen sowie das Kreditwachstum bis 2027 anhalten. Vor diesem Hintergrund könnte der aktuelle Rückgang der Bankindizes für Investoren eine Gelegenheit darstellen, um in den Markt einzusteigen.

Trump-Administration setzt auf nationale Champions

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat in der zweiten Jahreshälfte 2025 Minderheitsbeteiligungen an börsennotierten US-Unternehmen sowie aktienähnliche Strukturen und Optionsrechte in Projekten und Partnerschaften erworben. Diese Beteiligungen betreffen Unternehmen und Projekte in Lieferketten, die für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit entscheidend sind, wie etwa kritische Mineralien, Halbleiter und Kernenergie. Die kurzfristige Marktreaktion der betroffenen Unternehmen auf die Ankündigungen fiel weitgehend positiv aus, da die Märkte die Möglichkeit zusätzlicher staatlicher Vorteile wie Aufträge, regulatorische Erleichterungen und Schutz vor ausländischer Konkurrenz sowie mehr private Partnerschaften und Kunden einpreisen. Während diese Regierungsdeals umstritten sind, hat die Administration bereits damit begonnen, „nationale Champions“ auszuwählen. Für erfahrene Anleger könnte es interessant sein, die strategischen US-Lieferketten im Blick zu behalten, um Unternehmen zu identifizieren, die von dieser politischen Ausrichtung profitieren könnten. Die langfristigen Auswirkungen solcher Vereinbarungen bleiben jedoch ungewiss.

Schwellenländer im Aufwind: Südkorea und Taiwan führen Gewinnrally an

Die Berichtssaison für das dritte Quartal neigt sich in den Schwellenländern (EM) dem Ende zu. Bisher haben 85 Prozent der im MSCI Emerging Markets Index gelisteten Unternehmen ihre Bücher geöffnet, was rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung des Index entspricht. Ein Drittel von ihnen übertraf die Gewinnerwartungen, 28 Prozent enttäuschten. Im Durchschnitt steigerten die Unternehmen branchen- und regionsübergreifend ihre Gewinne um 13 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2024. Einmal mehr waren es die IT-Unternehmen Asiens, die mit einem Plus von 44 Prozent besonders überzeugten. Dies spiegelt sich auch im regionalen Vergleich wider, in dem Unternehmen Südkoreas mit 32 und Taiwans mit 28 Prozent weit vorn liegen. Aber auch Firmen aus Polen und Tschechien waren mit Zuwächsen von mehr als 20 Prozent erfolgreich. Demgegenüber gingen die Profite lateinamerikanischer Unternehmen um zwölf Prozent zurück. Für 2026 erwarten die Analysten für die im MSCI EM gelisteten Firmen eine Zunahme des Gewinnwachstums von 11,4 Prozent im Jahr 2025 auf 17,5 Prozent. Dabei stechen asiatische IT-Werte mit einem prognostizierten Plus von 33 Prozent heraus. Hier scheint mir aufgrund der vergleichsweise moderaten Bewertung die Börse in Seoul weiterhin besonders spannend.

2025: das Jahr der Dollar-Debatte

2025 stand ganz im Zeichen der Dollar-Debatte: Der US-Dollar verlor an Stärke, der Euro legte zu, und weltweit verschieben sich die Gewichte im Währungssystem. Was heißt das für die Märkte, für Unternehmen und für die Geldanlage? Die Aussichten für die Währungsmärkte analysieren Dr. Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer in der aktuellen Folge von PERSPEKTIVEN To Go.

Zahl des Tages: 77

Wenn es im Restaurant nach dem Bestellen etwas länger dauert, würde man sich Wallace Wong in der Küche wünschen. Der kanadische Koch – im Internet als „Six Pack Chef“ unterwegs – teilt mit seinen Followern nicht nur Food- und Fitnessvideos, sondern stellt auch regelmäßig neue Rekorde mit dem Küchenmesser auf. Einen zwölfpfündigen Lachs filetierte und portionierte Wong in rund 77 Sekunden. Bei der Gemüsebeilage geht es noch schneller: Wong brauchte 30 Sekunden, um mit verbundenen Augen eine Zucchini in 131 Scheibchen zu schneiden. Beeindruckend – da fehlt nur noch ein Service, der bei diesem Tempo hinterherkommt. 

Legen Sie heute einen Zahn zu. 

Herzlichst

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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