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17. Oktober 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

der US-Shutdown dauert an, die Luxusbranche profitiert von globaler Nachfrage, und Gold und Silber erreichen Rekorde.

US-Shutdown in dritter Woche: Keine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten

Der andauernde Regierungs-Shutdown in den USA befindet sich in der dritten Woche, da Republikaner und Demokraten weiterhin kompromisslos auf ihren jeweiligen Vorschlägen verharren. Die republikanische Mehrheit unter Führung von John Thune fordert eine „saubere“ Übergangsfinanzierung bis zum 21. November, während die Demokraten unter Charles E. Schumer darauf bestehen, die erhöhten Steuervergünstigungen des Affordable Care Act über das Jahresende hinaus zu verlängern, was knapp eine Billion US-Dollar kosten würde. Nach neun gescheiterten Abstimmungen im Senat bleibt eine Einigung aus; hiervon sind insbesondere staatliche Beschäftigte und Militärangehörige betroffen, da Kündigungen und Gehaltsausfälle drohen. Präsident Donald Trump ordnete an, verbliebene Bundesmittel zur Bezahlung des aktiven Militärpersonals zu verwenden. Obwohl der republikanische Vorschlag von Demokraten blockiert wird, fordern diese eine Lösung für die ablaufenden Gesundheitsleistungen; die Fronten bleiben verhärtet, obwohl schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Folgen spürbar werden. Ein kurzfristiger Kompromiss erscheint weiterhin nicht in Sicht. Jedoch scheinen die Finanzmärkte momentan eher auf den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie eine mögliche Reaktion der US-Notenbank zu schauen.

Luxusbranche im Aufwind: Positive Signale aus Asien und den USA

Positive Nachrichten eines der führenden Unternehmen in der Luxusbranche beflügelten Mitte der Woche die Aktien des gesamten Sektors. Nachdem Analysten sich angesichts der durchwachsenen Kauflaune in China bis jüngst skeptisch gegenüber einer Erholung der Umsätze in Asien gezeigt hatten, verbessere sich dort die Lage laut Unternehmensaussagen. Auch in den USA und in Europa würde man eine solide Nachfrage nach Luxusartikeln sehen. Europäische Luxusfirmen kämpfen bereits seit einigen Quartalen mit rückläufigen Umsätzen. Ein starker Euro und das Abkühlen der globalen Weltwirtschaft – nicht nur in der Volksrepublik – hatten die Ergebnisse im laufenden Jahr belastet. Zuletzt hatten sich die Aktien im Sektor aufgrund milderer Auswirkungen der US-Zollpolitik jedoch erholt. Seit Anfang August steht der STOXX Europe Luxury 10, der die Performance der zehn größten europäischen Unternehmen im Luxussektor zusammenfasst, bei einer Gesamtrendite von knapp 15 Prozent. 

Sollten sich die konstruktiven Aussagen in der aktuellen Berichtssaison auch bei der Konkurrenz bestätigen und eine weitere Eskalation im Handelskonflikt vermieden werden, könnte dies der jüngsten Rally weiteren Rückenwind geben.

Gold und Silber setzen Rekordjagd fort

Gold und Silber setzen ihre Rally fort: Mit Preisen über 4.275 beziehungsweise 54 US-Dollar je Feinunze stiegen die Preise der beiden Edelmetalle innerhalb von fünf Handelstagen um mehr als sieben beziehungsweise knapp zehn Prozent. Haupttreiber sind ihr Ruf als „sicherer Hafen“ und die Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Auch börsengehandelte Zertifikate mit physischer Hinterlegung verzeichnen starke Zuflüsse. Bereits im September wurden Rekordumsätze gemeldet. Zusätzlich zieht die Schmucknachfrage in Asien Medienberichten zufolge spürbar an – viele Käufer rechnen offenbar mit weiter steigenden Preisen und verzichten auf das Abwarten von Rücksetzern.

Silber wird zusätzlich durch eine akute Knappheit physischer Barren in London gestützt. Die Lagerbestände liegen rund 70 Prozent unter dem Niveau von 2021, davon sind 83 Prozent nicht verfügbar, da sie zur Deckung von Zertifikaten dienen. Die Leihgebühren für Silber mit bis zu drei Monaten Laufzeit stiegen von elf auf 30 Prozent pro Jahr – ein Rekordwert. Kurzfristig waren sogar 200 Prozent für sehr kurze Laufzeiten fällig. Auch die Nachfrage aus Indien zog vor dem Diwali-Fest deutlich an, die Silberimporte verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahr. Aus den Vereinigten Staaten kommt kaum Nachschub, da Silber dort als strategischer Rohstoff eingestuft werden könnte. Sollte sich die physische Knappheit entspannen, sind kurzfristige Preiskorrekturen möglich. Auch Gold erscheint überkauft, Gewinnmitnahmen sind jederzeit denkbar. Mittel- bis langfristig bleibt das Potenzial beider Metalle jedoch intakt.

Trump, China und die Märkte: Volatilität mit Ansage

Die jüngsten Zolldrohungen aus den USA und die Reaktionen aus China haben die Märkte kräftig durchgeschüttelt. Die Volatilität ist kein Zufall, sondern direkte Folge politischer Ankündigungen und erwartbarer Eskalationen. Auch die Berichtssaison, Investitionen in Künstliche Intelligenz und die Suche nach „sicheren Häfen“ wie Gold prägen das aktuelle Börsengeschehen. Die aktuelle Lage von Wirtschaft und Märkten analysieren Finanzjournalistin Jessica Schwarzer und ich in der aktuellen Folge von PERSPEKTIVEN To Go.

Zahl des Tages: 82.000

Spuren am Strand sind eigentlich vergänglich, doch manchmal überdauern sie die Jahrtausende. Ein Team um Carlos Neto de Carvalho von der Universität Lissabon entdeckte fossile Fußabdrücke an der portugiesischen Algarve-Küste, die durch Verkalkung erhalten geblieben waren. Ihre Analyse ergab: Die Spuren stammen von Neandertalern, die vor bis zu 82.000 Jahren im feuchten Sand liefen. Vermutlich hatten an einer Fundstelle ein Mann und zwei kleine Kinder einen Strandspaziergang gemacht; in der Nähe war eine Neandertaler-Frau unterwegs. Da sie auch Spuren eines Hirsches fanden, glauben die Forscher, Zeugen eines prähistorischen Jagdausflugs zu sein: Die Gruppe könnte das Wild in den Dünen in einen Hinterhalt gelockt und erlegt haben. 

Machen Sie heute einen guten Fang. 

Herzlichst

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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