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5. November 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

tschechische Aktien setzen ihren Aufwärtstrend fort, rund 70 Prozent der Seltenen Erden werden in China gefördert, und Japans Börsen erreichen Rekordstände.

Tschechische Aktien: Chancen durch Verflechtung mit Deutschland und Europa

Tschechische Aktien setzen ihren Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort: Sie stiegen seit Anfang des Jahres gemessen am Leitindex PX bisher in Euro um 48 und in Landeswährung um 44 Prozent.

Mit einem Finanz-Sektor-Anteil in Höhe von 55 Prozent profitiert der Gesamtmarkt insbesondere von der positiven Entwicklung der Banken, die aufgrund des weiterhin hohen Zinsniveaus solide Zinsmargen vorweisen können. Dank der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit Deutschland könnten tschechische Unternehmen zudem in naher Zukunft von den deutschen Fiskalimpulsen profitieren. Perspektivisch könnten die steigenden Verteidigungsausgaben in Europa Chancen für die tschechische Rüstungsindustrie eröffnen. Allerdings befindet sich aus diesem Sektor nur ein Unternehmen im tschechischen Leitindex, der ohnehin stark konzentriert ist: Drei Unternehmen liegen nah an der 20-Prozent-Gewichtungsobergrenze. Zudem liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 16,7 und damit rund 30 Prozent über dem Zehn-Jahres-Median. Tschechische Aktien sind damit bereits ambitioniert bewertet, was Anleger bei ihrer Investitionsentscheidung beachten sollten.

Wettlauf um Seltene Erden treibt US-Rohstoffaktien auf Rekordniveau

US-börsennotierte Seltene-Erden-Bergbauunternehmen erleben derzeit einen massiven Kursanstieg mit Gewinnen von teils über 300 Prozent seit dem vergangenen Quartal, da weltweit der Wettlauf um kritische Mineralien an Dynamik gewinnt. Seltene Erden sind essenziell für moderne Technologien wie Smartphones, Erneuerbare Energien und Verteidigungssysteme, und stehen im Zentrum des geopolitischen Wettbewerbs zwischen den USA und China. Aktuell werden rund 70 Prozent der Seltenen Erden in China gefördert, gefolgt von den USA und Myanmar. Bei der Verarbeitung hat China mit rund 90 Prozent sogar eine Quasi-Monopolstellung. Zwar gibt es in vielen weiteren Ländern große Vorkommen, allerdings ist das Fördern und Verarbeiten mit erheblichem Aufwand und möglichen Umweltbelastungen verbunden – gerade westliche Länder greifen deshalb bislang kaum auf ihre Vorräte zurück. Analysten verweisen bei der Einordnung der Dimension des Booms auf frühere Ressourcenrausche wie den Goldrausch im 19. Jahrhundert und den Ölboom im 20. Jahrhundert. Auch deshalb haben erste Unternehmen begonnen, nach Substituten für Seltene Erden zu forschen und zu entwickeln, mit denen sie planen, im kommenden Jahr in Produktion zu gehen – zum Beispiel im Bereich Antriebstechnik. Anleger können zum einen auf US-Erdbauunternehmen setzen und zum anderen Unternehmen beobachten, die an Alternativen zu Seltenen Erden forschen.

US-Industrie unter Druck: Auftragseingänge leicht besser, aber weiter negativ

Die aktuellen Zahlen des US-ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Oktober haben die Markterwartungen enttäuscht: Mit einem Wert von 48,7 liegt er unter dem Wert vom September (49,1) und er verfehlt die Konsensprognose von 49,5. Die Produktion ist in den Bereich der Kontraktion gefallen und notiert bei 48,2. Die Auftragseingänge haben sich zwar leicht verbessert, bleiben mit 49,4 jedoch weiterhin im negativen Bereich. Da zudem der Auftragsbestand unterhalb der Expansionsschwelle liegt, gibt es kaum Anzeichen für eine kurzfristige Erholung der Fertigungsleistung. Der Bericht deutet außerdem auf anhaltende Stellenstreichungen hin, was sich im Beschäftigungsindex widerspiegelt. Gleichzeitig sinken die Lagerbestände, Exporte und Importe weiterhin. Unternehmen führen die anhaltende Unsicherheit im globalen Wirtschaftsumfeld und die unvorhersehbare Entwicklung der Zölle als zentrale Belastungsfaktoren an. Etwas positiver ist, dass die Komponente „bezahlte Preise“ auf 58 gesunken ist, nachdem sie seit Februar im Bereich zwischen 60 und 70 lag. Mit Blick auf die schwächere Konjunktur steigt die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank im Dezember.

Berichtssaison Japan: positive Überraschungen treiben Nikkei und TOPIX auf Rekordstände

Bis Ende Oktober hatten ein Drittel der im TOPIX gelisteten Unternehmen ihre Ergebnisse für die aktuelle Berichtssaison vorgelegt. Nahezu die Hälfte dieser Unternehmen übertraf die Markterwartungen, etwa ein Drittel verfehlte sie. Auffällig ist, dass mehr Firmen ihre Jahresprognosen nach oben als nach unten angepasst haben – und das sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor. Diese positiven Ergebnisüberraschungen trieben sowohl den Nikkei 225 als auch den TOPIX auf Rekordstände. Besonders der Technologie-Sektor war ein wesentlicher Impulsgeber für die Rally der vergangenen Woche. Während der Nikkei 225 – bei dem der Technologie-Sektor über die Hälfte des Index ausmacht – in der Woche um mehr als sechs Prozent zulegte, verzeichnete der TOPIX ein Plus von fast zwei Prozent. Seit Jahresbeginn sind der Nikkei 225 und der TOPIX um 23 Prozent beziehungsweise um elf Prozent gestiegen. Der KI-Boom und die globale Nachfrage nach Tech-Produkten dürften die Rally in Japan weiter antreiben. Für den breiten japanischen Aktienmarkt erwarten Analysten für die kommenden zwölf Monate im Schnitt ein Gewinnwachstum von etwa acht Prozent.

Von Straßen bis Rechenzentren: Infrastruktur als Wachstumsmotor

Straßen, Brücken, Stromnetze, Rechenzentren – Infrastruktur ist wichtiger denn je. Sie entscheidet, ob Digitalisierung, Energiewende und Künstliche Intelligenz gelingen. Welche Chancen ergeben sich für Anleger? Antworten geben Finanzjournalistin Jessica Schwarzer und ich in der aktuellen Folge unseres Börsenpodcasts.

Zahl des Tages: 84,8

Gute Manieren am Arbeitsplatz sind hilfreich, sofern man es mit menschlichen Büronachbarn zu tun hat. Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz könnte das Gegenteil der Fall sein, glauben Om Dobariya und Akhil Kumar von der Pennsylvania State University. Die Forscher legten einem KI-Sprachmodell Multiple-Choice-Fragen in verschiedenen Abstufungen von Höflichkeit vor – von „Darf ich dich um Unterstützung bei dieser Frage bitten?“ bis „Hey Bursche, finde das mal raus!“. Auf sehr höflich gestellte Fragen antwortete das Sprachmodell mit einer Genauigkeit von 80,8 Prozent, beim unfreundlichsten Tonfall erreichte es dagegen 84,8 Prozent. Müssen wir demnach für bessere Ergebnisse unseren Computer anschnauzen? Tatsächlich ist die Studienlage dazu noch uneindeutig – vielleicht hat ja die KI eine Antwort. 

Sorgen Sie heute für positive Stimmung. 

Herzlichst

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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