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Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen hat in den meisten großen Volkswirtschaften zu einem Rückgang des Transaktionsvolumens und der Preise von Immobilien geführt. Einzelhandels- und Büroflächen sind darüber hinaus besonders von der strukturellen Verlagerung auf den elektronischen Handel sowie dem Trend zu mobilem Arbeiten betroffen, während sie gleichzeitig durch die weltweite Konjunkturabschwächung unter Druck stehen. Entsprechend hoch sind nach wie vor die Leerstandsquoten, die zu einem gedämpften Mietwachstum führen. Auffällig am Markt für Gewerbeimmobilien ist jedoch, dass hochwertige Immobilien, die den ESG-Anforderungen entsprechen, sehr gefragt bleiben und ein dynamisches Mietwachstum verzeichnen. Das könnte Anlegern Raum für aktive Wertschöpfungsstrategien bieten.

Im Gegensatz zu Büro- und Einzelhandelsobjekten weisen Wohn- und Logistikimmobilien als Nutznießer der durch die Digitalisierung getriebenen Trends weiterhin starke Fundamentaldaten auf – mit Leerstandsquoten nahe ihren Tiefstständen. Beide Segmente profitieren zudem von den zuletzt stark gestiegenen Baukosten, die Neubauten erheblich verteuern und eine deutliche Ausweitung des Flächenangebots sowie stärkere Preiskorrekturen verhindern. Die Nachfrage wiederum wird auch durch die nach der Pandemie wieder ansteigende Zuwanderung in vielen Industrieländern, die beschleunigte Haushaltsgründung durch die Nachkommen der Babyboomer sowie die verstärkten Bemühungen um eine Diversifizierung der Lieferketten gestützt. Letzteres hat zu einem Anstieg der Lagerbestände geführt. Dieser Rückenwind hat in Ländern mit fortgeschrittenem oder abgeschlossenem Zinserhöhungszyklus bereits zu leichten Preisanstiegen geführt.

Trotz dieser ermutigenden Zeichen besteht für die Immobilienmärkte die Gefahr erneuter Rückschläge, sollte die Inflation weitere Zinserhöhungen erforderlich machen oder eine tiefere Rezession eintreten. Andererseits könnten sich die Preise insbesondere für Wohn- und Logistikimmobilien angesichts der robusten Weltwirtschaft und eines möglicherweise baldigen Endes der Zinsanhebungszyklen schneller auf einem höheren Niveau einpendeln als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Dies würde den Weg für attraktive langfristige Renditen ebnen.

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Redaktionsschluss: 28.06.2023, 15.00

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