Liquidität – 12.04.2023

Liquidität: auf Kurs geblieben

Die wichtigsten Fakten:

  • Der Zinsgipfel in den USA könnte bald erreicht sein. 2024 könnten die US-Leitzinsen wieder sinken.
  • Die Europäische Zentralbank will über weitere Leitzinserhöhungen nur noch datenabhängig entscheiden.

Quelle: PeJo / Adobe Stock

Die US-Notenbank Fed hat im März trotz Turbulenzen im Bankensektor die neunte Leitzinserhöhung in Folge beschlossen. Der Korridor der Fed Funds Rate wurde um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent – 5,00 Prozent hochgesetzt. Ausschlaggebend waren die hohen US-Inflationsraten und die robusten Arbeitsmarktdaten. Die US-Notenbanker selbst erwarten nun mehrheitlich nur noch einen Zinsschritt in diesem Jahr und 2024 Zinssenkungen. Das hat auch damit zu tun, dass strengere Kreditvergabestandards für Haushalte und Unternehmen wie Leitzinserhöhungen wirken und die US-Wirtschaft zusätzlich schwächen könnten. Alle weiteren Entscheidungen will die Fed datenabhängig treffen.

Hartnäckige Inflation

Auch die Währungshüter in der Eurozone bleiben im Kampf gegen die Inflation entschlossen – und hoben wenige Tage vor der Fed ihre Leitzinsen erneut um 50 Basispunkte an. Der Einlagenzins liegt nun bei 3,00 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz bei 3,50 Prozent. Die Mitglieder im EZB-Rat erwarten, dass die Verbraucherpreisinflation 2023 auf 5,3 Prozent, 2024 auf 2,9 Prozent und 2025 auf 2,1 Prozent sinken wird. Auch die Kerninflationsrate – ohne Energie- und Lebensmittelpreise – dürfte mit 4,6 Prozent, 2,5 Prozent und 2,2 Prozent noch für längere Zeit über dem Ziel bleiben. Einen Ausblick auf künftige Zinserhöhungen will die EZB nicht mehr geben. Wie bei der Fed seien die Entscheidungen nun vollkommen datenabhängig. Am Markt wurde der Zinsentscheid als Vertrauensbeweis der EZB in die europäischen Finanzmärkte gewertet.

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Redaktionsschluss: 05.04.2023, 18 Uhr