Liquidität – 13.03.23

Liquidität: weitere Zinserhöhungen

Die wichtigsten Fakten:

  • In den USA hat der Markt inzwischen seine Erwartungen an die Projektionen der US-Notenbanker angepasst.
  • In der Eurozone könnten Zweitrundeneffekte die EZB veranlassen, die geldpolitischen Zügel stärker zu straffen.

Quelle: PeJo / Adobe Stock

Auf beiden Seiten des Atlantiks hält sich die hohe Inflation hartnäckig und die Wirtschaft läuft besser als befürchtet. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone erscheint der Weg in Richtung des von der Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) jeweils angestrebten Inflationsziels von 2 Prozent nur mit einer weiteren Verschärfung der Finanzierungsbedingungen vorstellbar.

Nachdem die US-Notenbank zuletzt den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,50 Prozent bis 4,75 Prozent erhöht hatte, verschärfte Fed-Chef Jerome Powell nun die Tonalität: Falls erforderlich, werde man das Tempo der Zinserhöhungen wieder steigern. Auch dürfte der Zinsgipfel höher liegen als vor den Arbeitsmarkt- und Verbraucherpreisdaten für Januar angenommen. Der Markt erwartet nun eine Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte im März und preiste den Zinsgipfel bei rund 5,6 Prozent ein.

Höhere Inflation

Nicht besser sieht es in der Eurozone aus. Die zuletzt gestiegenen langfristigen Inflationserwartungen liegen bei 2,41 Prozent und damit so deutlich über der EZB-Zielmarke wie seit Mai 2022 nicht mehr. Besorgniserregend ist der Preisschub im Januar im Dienstleistungssektor um 4,5 Prozent in Deutschland. Dort sind Löhne die wichtigste Kostenkomponente – offenbar lösen die jüngsten Lohnerhöhungen bereits Zweitrundeneffekte aus. Da diese auch in anderen Ländern zu beobachten sind, könnte auch die EZB die Leitzinsen stärker als erwartet anheben und sie länger auf hohem Niveau belassen.

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Redaktionsschluss: 10.03.2023, 18 Uhr