Währungen – 05.10.2023

Währungen: mittelfristig Gewinne zum US-Dollar

Die wichtigsten Fakten:

  • Der Euro könnte bedingt durch anhaltend hohe Zinsen in Europa gegenüber dem US-Dollar moderat aufwerten.
  • Yen und Pfund dürften aufgrund verbesserter Wachstumsaussichten für Japan und Großbritannien ebenfalls gegenüber dem US-Dollar zulegen.
  • Konjunkturelle Stimulierungsmaßnahmen könnten eine Erholung des chinesischen Yuan einleiten.

Quelle: PeJo / Adobe Stock

Nach der auf ihrer Septembersitzung beschlossenen zehnten Zinserhöhung in Folge deuten die Kommentare aus der EZB darauf hin, dass weitere Zinserhöhungen unwahrscheinlich sein dürften. Trotzdem bestehen für die europäische Geldpolitik weiterhin Aufwärtsrisiken. Die EZB zeigt sich entschlossen, das derzeitig erhöhte Leitzinsniveau für eine längere Zeit beizubehalten, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Damit könnte sie länger restriktiv bleiben als die Fed in den USA, wo angesichts der jüngsten, zum Teil erhöhten Inflationszahlen ähnliche Aufwärtsrisiken bestehen.

Obwohl sich die Wirtschaft der Eurozone in den kommenden Quartalen nur sehr schleppend entwickeln dürfte, gehen wir davon aus, dass sie eine tiefe beziehungsweise länger anhaltende Rezession vermeiden kann. Auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten wir eine Abschwächung der US-Konjunkturdaten von ihrem derzeitigen hohen Niveau, da die straffe Geldpolitik der Fed ihren Tribut zu fordern beginnt. Kurzfristig dürfte dies dem Euro helfen, seine jüngsten Verluste gegenüber dem US-Dollar zu verringern.

Innerhalb der kommenden zwölf Monate erscheint eine Beschleunigung der US-Wirtschaft zwar möglich; der dadurch aufkommende Rückenwind für den US-Dollar dürfte sich jedoch in Grenzen halten, da Kapital, das aufgrund der Negativzinsen in der Eurozone in der Vergangenheit von dort abgeflossen ist, aufgrund des auch in der Eurozone höheren Renditeniveaus wieder zurückfließen könnte.

Umschichtungen in sichere Häfen aufgrund von Rezessionssorgen?

In Japan dürfte die ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan mindestens bis zum Frühjahr 2024 anhalten. Potenzial für eine nachhaltige Erholung des Yen wird sich dann ergeben, wenn die weniger restriktive Geldpolitik in anderen Währungsräumen eingepreist wird. Insgesamt könnte der Yen bis Ende September 2024 gegenüber dem US-Dollar aufgewertet haben.

Im Umfeld einer sich verbreiterten Inflationsdynamik und eines anhaltend kräftigen Lohnwachstums im Vereinigten Königreich dürfte die Geldpolitik der Bank of England auf absehbare Zeit restriktiv bleiben. Wir sehen das Währungspaar GBP/USD bis Ende September 2024 daher etwas fester. Ähnliches erwarten wir für den chinesischen Yuan. Nach den Belastungen durch die schleppende wirtschaftliche Erholung im Land könnten die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Behörden den CNY nun mittelfristig stützen.

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Redaktionsschluss: 28.06.2023, 15.00

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