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Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen von Dr. Ulrich Stephan,
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden.
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19. Dezember 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

die EZB belässt ihre Leitzinsen unverändert, die US-Inflation fällt überraschend auf 2,7 Prozent, und europäische Rohstoffwerte zählen zu den Top-Performern im STOXX 600.

Inflation nahe Zielwert: EZB hält Kurs und erwartet moderates Wachstum

Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ die Leitzinsen im Euroraum unverändert. Der Einlagenzins liegt weiterhin bei 2,0 Prozent. Präsidentin Christine Lagarde sieht die Notenbank mit dem aktuellen Niveau „gut aufgestellt“, was auf vorerst stabile Leitzinsen im Euroraum hindeutet. Im November betrug die Inflation 2,1 Prozent und liegt damit nahe dem Zielwert von 2,0 Prozent. Auch die neuen Projektionen der Zentralbank sprechen für Kontinuität: Für 2026 erwartet die EZB ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent, für die Jahre 2025 sowie 2027 und 2028 jeweils 1,4 Prozent. Die Inflationsprognosen blieben ebenfalls nahezu unverändert: 2025 bei 2,1 Prozent, 2026 bei 1,9 Prozent, 2027 bei 1,8 Prozent und 2028 bei 2,0 Prozent. Insgesamt rechnet die EZB mit einer weitgehend stabilen Entwicklung nahe der Zielmarke. Deshalb erscheinen Zinsänderungen auf kurze Sicht unwahrscheinlich. Stärkere Marktreaktionen blieben aus, zumal sich die Akteure primär auf die nahezu zeitgleich veröffentlichten US-Inflationsdaten fokussierten.

US-Shutdown sorgt für Datenlücken – dennoch deutliche Inflationsabkühlung

Die Inflation in den USA hat sich im November überraschend deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 2,7 Prozent. Nach einer Inflationsrate von 3,0 Prozent im September hatten Analysten im Schnitt einen Anstieg auf 3,1 Prozent erwartet. Wegen fehlender Daten infolge des teilweisen Regierungsstillstands („Shutdowns“) im Oktober und November bestehen jedoch Unsicherheiten. Für Oktober liegt keine Inflationsrate vor. Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel betrug 2,6 Prozent, erwartet worden waren 3,0 Prozent. Auffällig war der Rückgang der Mietkosten um 0,4 Prozentpunkte gegenüber September. Auch Preise für Kleidung, Flugtickets, Hotels und Krankenversicherungen sanken, während Gebrauchtwagen teurer wurden. Die Aktienmärkte reagierten positiv, Anleiherenditen fielen, und der US-Dollar gab seine Tagesgewinne gegenüber dem Euro wieder ab.

Europas Rohstoffwerte unter den Top-Performern im STOXX 600

Europäische Rohstoffaktien erzielten in den vergangenen drei Monaten eine Gesamtrendite von über 20 Prozent und gehören damit zu den Top-Performern im europäischen Leitindex STOXX 600.

Treiber waren steigende Preise für Kupfer, Aluminium, Silber und Gold. Vor allem Kupfer verteuerte sich infolge von Lieferengpässen, ausgelöst durch ein Unglück bei der zweitgrößten Kupfermine weltweit. Analysten rechnen bis Ende 2026 mit anhaltender Angebotsknappheit bei Kupfer, auch aufgrund zuletzt stark gesunkener globaler Lagerbestände. Nachlassende Nachfrage aus China und handelspolitische Unsicherheit hatten die Gewinne europäischer Rohstoffunternehmen im Gesamtjahr 2025 gedrückt. Nach einem Gewinnrückgang von etwa 14 Prozent im Jahr 2025 erwarten Analysten für 2026 ein Plus von über 30 Prozent. Die kräftigen Rohstoffpreisanstiege erklären die Erholung des Sektors und dürften auch im Jahr 2026 stützend wirken. Gleichzeitig liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis mit rund 14 etwa 25 Prozent über dem 20-Jahres-Median, sodass die Kursentwicklung im kommenden Jahr von erhöhter Volatilität geprägt sein dürfte.

Knappes Votum: Britische Notenbank senkt Zinsen, Pfund Sterling legt zu

Die Bank of England senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent. Der Schritt war erwartet worden, da jüngste Daten auf schwächeres Wachstum, einen sich abkühlenden Arbeitsmarkt und sinkenden Preisdruck hinweisen. Die Inflation fiel im November überraschend stark von 3,6 auf 3,2 Prozent – den niedrigsten Wert seit acht Monaten. Die Bank of England deutete an, dass die Inflation ausreichend nachlassen dürfte, um die Geldpolitik 2026 weiter zu lockern, doch die Entscheidung fiel mit 5 zu 4 Stimmen unerwartet knapp aus. Das Protokoll deutet auf ein baldiges Ende des Zinssenkungszyklus hin. Aufgrund der unerwartet knappen Entscheidung stiegen die Renditen britischer Staatsanleihen aller Laufzeiten, und das Pfund Sterling legte gegenüber dem Euro um 0,4 Prozent zu.

Jahresausblick 2026: Chancen, Risiken und die Rolle der KI

2026 steht im Zeichen globaler Umbrüche: Während geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten die Märkte herausfordern, eröffnet Künstliche Intelligenz (KI) neue Perspektiven für Anleger. Welche Branchen profitieren, wo lauern Risiken? Worauf es im kommenden Jahr ankommt und wie Anleger von den Entwicklungen profitieren können, analysieren Finanzjournalistin Jessica Schwarzer und ich in der aktuellen Folge von PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast.

Zahl des Tages: 621

Wann wird der Weihnachtsbaum geschmückt, erst zu Heiligabend oder schon früher? Für Susanne und Thomas Jeromin stellt sich die Frage nicht – das Ehepaar aus dem niedersächsischen Rinteln arbeitet schon seit dem Sommer an seiner Festtagsdekoration. 621 geschmückte Weihnachtsbäume haben die Jeromins in diesem Jahr in ihrem Haus aufgestellt – ein Rekord. 125.000 Kugeln und 50.000 Lichter sorgen für ein glänzendes Ambiente, und das noch bis zum 6. Januar, wenn die Pracht pünktlich ein Ende findet. Lange muss Familie Jeromin aber nicht auf Weihnachtsstimmung verzichten: Schon im Juni beginnt sie mit dem Neuaufbau. 

Das war die letzte Ausgabe von „PERSPEKTIVEN am Morgen“ in diesem Jahr. Ich bedanke mich für Ihr Interesse – ab dem 12. Januar 2026 erhalten Sie wieder meine täglichen Einschätzungen zum Kapitalmarkt. Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie eine stimmungsvolle Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Und wie immer: Bleiben Sie optimistisch! 

Herzlichst

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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