Aktien – 13.08.2025
DAX und MDAX – deutsche Aktien im Fokus
Die wichtigsten Fakten:
- DAX und MDAX haben sich im laufenden Jahr sehr gut entwickelt und viele europäische Indizes übertroffen. Der positive Trend könnte dank politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen anhalten.
- Die deutsche Wirtschaft profitiert von staatlichen Investitionen in Infrastruktur, Verteidigung und Klimaschutz sowie steuerlichen Erleichterungen. Diese Maßnahmen sollen das Wachstum stärken und Herausforderungen durch Handelskonflikte abfedern.
- Analysten erwarten für deutsche Unternehmen ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum in den kommenden Jahren. Besonders der MDAX bleibt attraktiv bewertet, während strukturelle Veränderungen im DAX höhere Bewertungen rechtfertigen.
- Von Dr. Ulrich Stephan, Chief Investment Officer Deutschland, Dr. Dirk Steffen, Chief Investment Officer EMEA, und Lorenz Vignold-Majal, Senior Investmentstratege

Bildquelle: Parilov / Adobe Stock
Deutsche Aktien haben sich im laufenden Jahr bislang sehr positiv entwickelt. Sowohl der DAX als auch der MDAX verzeichneten jeweils einen Zuwachs von rund 20 Prozent. Damit konnte der deutsche Leitindex viele andere große europäische Indizes übertreffen.
Für die weitere Entwicklung bleiben wir zuversichtlich. Die in den vergangenen Monaten dominierenden Zollsorgen treten nach dem Rahmenabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA zunehmend in den Hintergrund, wenngleich noch zahlreiche Einzelheiten zu klären sind. Anleger könnten ihren Fokus nun verstärkt auf fiskalpolitische Impulse sowie auf die verbesserten Konjunkturaussichten in Deutschland und Europa richten.
Die Gewinnprognosen für das laufende Jahr sind zwar zurückhaltend, jedoch werden für die kommenden zwei Jahre zweistellige Wachstumsraten erwartet. Damit würde das Gewinnwachstum das anderer europäischer Indizes übertreffen, was wiederum höhere Bewertungsaufschläge und eine fortgesetzte Outperformance der deutschen Indizes begünstigen könnte. Trotz eines Anstiegs der Bewertungen deutscher Aktien in letzter Zeit erachten wir diese nicht als übertrieben, sondern sehen vor allem für den MDAX weiterhin Aufwärtspotenzial, da dieser aktuell vergleichsweise attraktiv bewertet ist.
DAX und MDAX im Höhenflug: Warum Analysten für deutsche Unternehmen auch künftig ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum erwarten.
Deutschlands Wirtschaft zwischen Handelsstreit und fiskalischer Kehrtwende
Die gegenwärtige Zollpolitik der US-Regierung stellt das deutsche Geschäftsmodell vor erhebliche Herausforderungen. Nach Einschätzung von Ökonomen der Deutschen Bank könnte der Ende Juli vereinbarte Basiszollsatz von 15 Prozent auf die meisten europäischen Importe in die USA das Wirtschaftswachstum Deutschlands um etwa 0,6 Prozentpunkte mindern. Vertreter der Industrie äußerten sich entsprechend zurückhaltend zum ausgehandelten Rahmenvertrag – nicht zuletzt da die Vereinigten Staaten weiterhin Zölle von bis zu 50 Prozent auf Stahl-, Aluminium- und bestimmte Kupferimporte erheben und sich zudem die Einführung zusätzlicher Strafzölle auf Medizinprodukte sowie Halbleiter vorbehalten.
Das Ergebnis der Verhandlungen ist wohl dennoch als Schadensbegrenzung zu bewerten. Ursprünglich drohten ab dem 1. August Strafzölle in Höhe von 30 Prozent, was für zahlreiche Unternehmen gravierende wirtschaftliche Einbußen bedeutet hätte und vermutlich eine Reaktion der Europäischen Union in Form von Gegenzöllen nach sich gezogen hätte. Das derzeitige Abkommen verschafft den betroffenen Unternehmen zumindest eine gewisse Planungssicherheit, die für unternehmerische Entscheidungen von zentraler Bedeutung ist. Einige Ökonomen vertreten die Auffassung, dass die Unsicherheit im Hinblick auf zukünftige Zollregelungen für Unternehmen und Volkswirtschaften eine größere Belastung darstellt als die unmittelbaren zusätzlichen Zollkosten selbst.
Unsicherheitsindikatoren verdeutlichen das Ausmaß der gegenwärtigen politischen Unwägbarkeiten. Im Frühjahr erreichten diese Indikatoren ein Rekordniveau, das die Werte aus der ersten Amtszeit von Präsident Trump deutlich überstieg. Trotz des jüngsten Rückgangs verbleiben die Unsicherheitsindikatoren auf einem historisch gesehen hohen Niveau und es ist zu erwarten, dass sie dort auf absehbare Zeit verharren.

Die politische Unsicherheit ist weiterhin hoch. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 01.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Während Einschränkungen im Welthandel der deutschen Wirtschaft Kopfzerbrechen bereiten, erhält sie Unterstützung durch enorme Investitionen der öffentlichen Hand – ermöglicht durch die Reform der Schuldenbremse durch den Deutschen Bundestag im vergangenen März. Kernziele der vorgesehenen Ausgaben sind die Modernisierung und Vergrößerung der Bundeswehr sowie die Verbesserung der Infrastruktur und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045.
Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung sind für die kommenden Jahre Investitionen in Höhe von 115 Milliarden Euro für 2025, 125 Milliarden Euro für 2026 und danach jährlich rund 120 Milliarden Euro bis einschließlich 2029 vorgesehen. Der Schwerpunkt dieser Ausgaben liegt auf der Modernisierung der Infrastruktur, insbesondere im Bereich Schienenverkehr, Straßenbau und Digitalisierung. Darüber hinaus sind zusätzliche Mittel für soziale Bereiche eingeplant. Der Klima- und Transformationsfonds wird aufgestockt, um die nachhaltige Umgestaltung von Wirtschaft, Energieversorgung und Verkehr zu unterstützen.
Zudem werden die Verteidigungsausgaben signifikant steigen. Für 2025 sind bereits 95 Milliarden Euro veranschlagt, für 2026 117 Milliarden Euro und 2027 könnten die Ausgaben 130 Milliarden Euro betragen. Bereits 2029 soll das NATO-Ziel von 3,5 Prozent des BIP erreicht werden.
Diese Ausgabenpläne übersteigen nicht nur die ursprünglich von Beobachtern angenommenen Beträge, sondern sollen zudem in einem beschleunigten Zeitrahmen umgesetzt werden. Ein erheblicher Teil der Investitionen ist bereits für die kommenden Jahre vorgesehen. Diese Entwicklung wurde an den Aktienmärkten erwartungsgemäß positiv bewertet, allerdings bleibt abzuwarten, ob die zügige Umsetzung tatsächlich gelingt.
Das Investitionspaket wird durch den sogenannten Wachstumsbooster ergänzt. Dieser sieht insbesondere Sonderabschreibungen für neu angeschaffte Anlagen, Maschinen sowie Elektro-Firmenfahrzeuge vor. Darüber hinaus wird die Stromsteuer für Industrieunternehmen gesenkt. Ab dem Jahr 2028 erfolgt zudem eine schrittweise Reduktion der Körperschaftsteuer von derzeit 15 Prozent auf 10 Prozent.
Verstärkt werden diese Maßnahmen durch Aktivitäten der Privatwirtschaft. Kürzlich haben 61 Unternehmen im Rahmen der „Made for Germany“-Initiative angekündigt, bis 2028 insgesamt gut 630 Milliarden Euro in Deutschland zu investieren. Davon sind 100 Milliarden Euro zusätzliche Ausgaben. Die restliche Summe besteht aus bereits geplanten Investitionen.
Folgen weitere Konzerne diesem Beispiel wäre dies eine positive Entwicklung. Derzeit liegen die Unternehmensinvestitionen immer noch deutlich unter dem Vorkrisenhoch von 2019 und Deutschland ist im internationalen Vergleich in dieser Kategorie ins Hintertreffen geraten.
Die Erholung des ifo-Geschäftsklimaindex deutet an, dass die ersten fiskalischen Maßnahmen bereits in diesem Jahr Wirkung zeigen könnten. Für das Bruttoinlandsprodukt prognostizieren wir nach zwei Jahren stagnierender Entwicklung ein Wachstum von 0,3 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte sich das Investitionspaket deutlich positiv auswirken: Wir erwarten einen konjunkturellen BIP-Anstieg um 1,6 Prozent. Damit würde Deutschland laut Prognose möglicherweise stärker wachsen als die USA, für die wir ein Wachstum von 1,3 Prozent erwarten – eine Einschätzung, die vor einigen Monaten noch an Wunschdenken grenzte.

ifo-Geschäftsklimaindizes deuten leichte Verbesserung an. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 01.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Wer vom deutschen Wachstum profitiert
Das wiederkehrende Wirtschaftswachstum in Deutschland dürfte den Unternehmen im DAX und MDAX tendenziell zugutekommen, wobei die Auswirkungen je nach Abhängigkeit vom Auslandsgeschäft variieren.
Die deutschen Standardwerte im DAX erzielen nur rund 20 Prozent ihres Umsatzes im Inland; etwa 80 Prozent entfallen auf das Ausland. Mit einem Anteil von knapp 28 Prozent bleibt das europäische Ausland der wichtigste Absatzmarkt für DAX-Unternehmen. Die Region Asien-Pazifik trägt rund 23 Prozent zum Umsatz bei, während Nordamerika mit 21,6 Prozent ebenfalls einen bedeutenden Markt darstellt. Infolgedessen ist die Entwicklung der globalen Konjunktur für die Ertragslage der DAX-Unternehmen relevanter als die Wirtschaftslage in Deutschland, was die positive Wertentwicklung des DAX in den letzten zwei Jahren trotz stagnierender deutscher Wirtschaft erklärt.
Gleichwohl ist davon auszugehen, dass deutsche Standardwerte auch von einer Belebung der heimischen Wirtschaft profitieren werden. Eine Regressionsanalyse zeigt, dass bereits das erwartete BIP-Wachstum von 1,6 Prozent im Jahr 2026 zu einem Zuwachs beim Gewinn je Aktie (EPS) von 6 Prozent führen dürfte. Zusätzliche Impulse könnten sich durch höhere Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur, Energiewende und Digitalisierung ergeben, da viele DAX-Unternehmen in diesen Bereichen Schlüsselpositionen einnehmen und voraussichtlich von entsprechenden Aufträgen profitieren werden.
Eine Auswertung der Geschäftsberichte aus dem ersten Quartal der 20 größten DAX-Unternehmen (die zusammen 85 Prozent der Marktkapitalisierung abdecken) ergab zudem, dass lediglich fünf Unternehmen – darunter drei Automobilhersteller – nach eigenen Aussagen deutlich negativ von US-Importzöllen betroffen sind.
Die Mehrheit verfügt entweder über lokale Produktionsstätten (insbesondere Chemie- und Industrieunternehmen), erwirtschaftet nur geringe Umsätze in den USA (beispielsweise die Rüstungsbranche) oder vertreibt zollfreie Dienstleistungen (wie Finanz- und Softwareunternehmen). Dennoch bleibt festzustellen, dass die Handelspolitik der US-Regierung insgesamt einen negativen Einfluss auf die Gewinnperspektiven der DAX-Unternehmen hat. Ein Rückgang der US-Konjunktur dürfte mit einer gedämpften Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen einhergehen.
Analysten erwarten für den DAX 2025 ein Gewinnwachstum von 4 Prozent. Für 2026 und 2027 wird ein EPS-Anstieg von jeweils 15 Prozent prognostiziert. Besonders Finanzen, IT und Industrie sollen bei den Wachstumsraten hervorstechen. Nach Rückgängen in diesem Jahr rechnen Analysten 2026 bei zyklischem Konsum, Immobilien, Versorgern und Grundstoffen mit einer Erholung der Gewinne.
Die Unternehmen des MDAX erwirtschaften im Vergleich zum DAX einen rund doppelt so hohen Umsatzanteil in Deutschland. Daher könnten sie stärker vom erwarteten Wirtschaftsaufschwung profitieren. Eine Regressionsanalyse schätzt diesen Effekt auf ein Gewinnwachstum von 12 Prozent im Jahr 2026. Analysten prognostizieren für den MDAX ein EPS-Wachstum von 7 Prozent im laufenden Jahr sowie ein Wachstum von 21 Prozent für 2026 und 15 Prozent für 2027.
Laut diesen Prognosen liegen die erwarteten Wachstumsraten beider deutscher Indizes in den kommenden zwei Jahren über denen der meisten anderen europäischen Leitindizes. Dies spricht für eine höhere Bewertung deutscher Aktien.

Die Gewinne von DAX und MDAX sollten in den kommenden zwei Jahren schneller wachsen als die anderer europäischer Indizes. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Bewertungen mit Luft nach oben
Obwohl die Bewertungen von DAX und MDAX infolge der jüngsten positiven Kursentwicklung bereits angestiegen sind, erachten wir das aktuelle Niveau nicht als übermäßig ambitioniert.
Der DAX wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die erwarteten Gewinne der kommenden zwölf Monate von 15,1 gehandelt. Damit liegt die aktuelle Bewertung rund 20 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Diese Entwicklung ist zumindest teilweise auf eine veränderte Sektorengewichtung im Index zurückzuführen.

Das DAX-KGV ist zuletzt merklich gestiegen. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Während der gemeinsame Anteil von Automobilherstellern und -zulieferern im DAX vor zehn Jahren noch bei 19 Prozent lag, beträgt er heute lediglich 6 Prozent. Vergleichbare Veränderungen zeigen sich in den Sektoren Gesundheit (von 16 auf 6 Prozent) und Chemie (von 13 auf 3 Prozent); Letzteres insbesondere bedingt durch das Ausscheiden von Linde aus dem DAX.
Im Gegenzug haben andere Branchen an Bedeutung gewonnen: So ist der Anteil von Industrieunternehmen von 13 auf 27 Prozent und jener von Technologieaktien von 8 auf 18 Prozent gestiegen. Beide Sektoren nehmen Schlüsselrollen in der Modernisierung der Infrastruktur bzw. in den Bereichen Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz ein und werden daher strukturell mit höheren Multiplikatoren bewertet.
Im internationalen Vergleich sind die Bewertungskennzahlen ebenfalls angestiegen. Erstmals seit 2011 notiert der DAX oberhalb des gesamten europäischen Marktes (STOXX 600). Der Abschlag zum S&P 500 beläuft sich jedoch weiterhin auf signifikante 35 Prozent. Die positiven Gewinnwachstumsaussichten rechtfertigen dabei ein höheres Bewertungsniveau. Im Vergleich zu anderen europäischen Leitindizes weist der DAX das niedrigste Verhältnis von KGV zu Gewinnwachstum auf (siehe Grafik 6).

Der DAX wird inzwischen wieder mit einem Aufschlag zum STOXX 600 gehandelt. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.

Deutsche Aktien liegen beim „Preis-Leistungs-Verhältnis“ vorne. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Die Bewertung des DAX wird derzeit auch durch ein gestiegenes Interesse außereuropäischer Investoren an europäischen Aktien unterstützt. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten wird Europa von einigen Marktteilnehmern als politisch stabiler eingeschätzt. Zudem bieten deutsche bzw. europäische Aktien eine interessante Kombination aus ordentlichem Gewinnwachstum und günstigen Bewertungen. Es ist erkennbar, dass internationale Investoren ihren traditionell hohen Anteil US-amerikanischer Vermögenswerte im Portfolio überdenken. Das gestiegene Interesse an deutschen Aktien zeigt sich in Nettomittelzuflüssen von insgesamt 7 Milliarden Euro in DAX-ETFs in den ersten fünf Monaten des Jahres.
Deutsche Nebenwerte sind indes sowohl im historischen Vergleich als auch gegenüber STOXX 600 und S&P 500 ausgesprochen günstig bewertet. Mit 15x liegt das 12-Monats-KGV 10 Prozent unterhalb des Zehnjahresmittels, während die Bewertungen verglichen mit dem europäischen bzw. US-amerikanischen Gesamtmarkt so niedrig sind wie seit mindestens 15 Jahren nicht mehr.

Der MDAX ist unterdurchschnittlich bewertet. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.

Die KGV-Bewertungen zu europäischen und US-Standardwerten sind niedrig. Quelle: LSEG Datastream, Deutsche Bank AG; Stand: 06.08.2025. Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Fazit
Nach Jahren der Stagnation erlebt die deutsche Wirtschaft dank umfassender Investitionspakete, steuerlicher Erleichterungen und der Rückkehr privater sowie internationaler Investoren einen spürbaren Aufschwung. Das prognostizierte BIP-Wachstum und die dynamische Entwicklung der Unternehmensgewinne machen insbesondere deutsche Aktien – sowohl im DAX als auch im MDAX – für Anleger attraktiv. Trotz bereits gestiegener Bewertungen sind die deutschen Indizes im internationalen Vergleich weiterhin günstig bewertet, vor allem im Segment der Nebenwerte.
Die strukturelle Verschiebung innerhalb der Indizes zugunsten von Industrie- und Technologieunternehmen, die zentrale Rollen bei der Modernisierung und Digitalisierung einnehmen, rechtfertigt höhere Bewertungsniveaus. Gleichzeitig sorgt die zunehmende Sektor- und Titelkonzentration für eine starke Performance einzelner Bereiche. Analysten erwarten für die nächsten Jahre überdurchschnittliches Gewinnwachstum, was die Aussichten weiter verbessert.
Internationale Investoren entdecken Europa – insbesondere Deutschland – als interessante Alternative und versprechen sich dadurch zusätzliche Impulse. Auch im globalen Kontext bleiben deutsche Aktien auf Wachstumskurs.
Glossar
- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Geldwert aller innerhalb eines Landes in einem bestimmten Zeitraum produzierten Fertigwaren und Dienstleistungen.
- Der CAC 40 ist ein Preisindex, der die 40 wertvollsten französischen Unternehmen umfasst, die an der Pariser Börse Euronext gehandelt werden.
- Der DAX ist ein Blue-Chip-Aktienindex, der die größten deutschen Unternehmen umfasst, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Andere DAX-Indizes umfassen ein breiteres Spektrum an Unternehmen.
- EUR ist der Währungscode für den Euro, die Währung der Eurozone.
- Die Europäische Union (EU) ist ein politischer und wirtschaftlicher Zusammenschluss von 27 Mitgliedstaaten.
- Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Investmentfonds.
- Der FTSE 100 Index bildet die Wertentwicklung der 100 größten an der Londoner Börse gehandelten Unternehmen ab.
- Der Gewinn je Aktie (EPS) errechnet sich aus dem Nettogewinn eines Unternehmens abzüglich der Dividenden auf Vorzugsaktien geteilt durch die Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien.
- Der IBEX 35 ist der Index der Bolsa de Madrid, Spanien.
- Ifo-Geschäftsklimaindizes messen das Geschäftsklima und die Geschäftserwartungen in Deutschland und anderen Volkswirtschaften.
- Der Klima- und Transformationsfonds (KTF) ist ein von der deutschen Regierung eingerichteter Sonderfonds zur Finanzierung der Energiewende, des Klimaschutzes und der Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität. Er unterstützt Initiativen wie Gebäudesanierung, Ausbau Erneuerbarer Energien, Elektromobilität, Wasserstoffinfrastruktur und Halbleiterproduktion.
- Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) misst den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Gewinn pro Aktie.
- Das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG) misst das KGV der Aktie eines Unternehmens geteilt durch die Wachstumsrate seines Gewinns.
- Der MDAX ist ein Mid-Cap-Aktienindex, der 50 deutsche Unternehmen umfasst, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.
- NATO steht für die Nordatlantikvertrags-Organisation.
- Der S&P 500 Index umfasst 500 führende US-Unternehmen und deckt damit etwa 80 Prozent der verfügbaren US-Marktkapitalisierung ab.
- Der STOXX Europe 600 ist ein breit angelegter Index, der Unternehmen unterschiedlicher Größe in 17 europäischen Ländern berücksichtigt.
- Der STOXX Europe 200 Mid Index ist ein Index mit festen Komponenten, der Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung in Europa abbildet.
- Der Swiss Market Index (SMI) umfasst 20 Large- und Mid-Cap-Aktien.
- USD ist der Währungscode für den US-Dollar.
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Redaktionsschluss: 07.08.2025, 15 Uhr
