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Die Schwankungen an den Devisenmärkten sind in letzter Zeit zurückgegangen, da sich die Markterwartungen hinsichtlich des künftigen geldpolitischen Kurses stärker dem wirtschaftlichen Umfeld und auch unseren Erwartungen angenähert haben. Daher bleiben unsere Prognosen weitgehend unverändert.

Die meisten Volkswirtschaften in der Eurozone und in den USA haben den Zinsanhebungszyklus gut überstanden, obwohl sich das Wachstum in der Eurozone verglichen mit den USA als schwach darstellt. Die anhaltenden, aber langsamen Fortschritte bei der Inflation sollten es den geldpolitischen Instanzen ermöglichen, in diesem Jahr einen schrittweisen Zinssenkungszyklus einzuleiten. Bis Ende März 2025 erwarten wir, dass die Fed und die EZB Zinssenkungen von 75 bzw. 100 Basispunkten tätigen dürften. Dies dürfte die Renditen am kurzen Ende der jeweiligen Renditekurven auf weitgehend wechselkursneutrale Weise belasten. In der Erwartung von Zinssenkungen und eines sich beschleunigenden Wachstums in der zweiten Jahreshälfte könnten die Ströme aus sicheren Häfen, die den USD bisher unterstützt haben, weiter abflauen und damit der Belastung des EUR durch ein langsameres Wirtschaftswachstum in der Eurozone entgegenwirken. Wir halten daher an unserer Prognose für den EUR/USD-Kurs von 1,10 für März 2025 fest.

„Devisenmärkte in ruhigem Fahrwasser – Belastung für den Euro nimmt ab.“

Wir erwarten auch, dass die Bank of England ihre Zinssenkungen weitgehend im Einklang mit der Fed und der EZB vornehmen wird. Während die Bewertungen ein stärkeres GBP gegenüber dem USD unterstützen würden, dürfte die schwächere wirtschaftliche Wachstumsdynamik in Großbritannien das Aufwertungspotenzial des Pfund Sterling eindämmen. Wir prognostizieren daher einen GBP/USD-Kurs von 1,28 im März 2025.

Japans Wirtschaftswachstum ist in letzter Zeit ins Stocken geraten, aber robuste Lohnerhöhungen und eine Rückkehr des Reallohnwachstums könnten die Dynamik im Laufe dieses Jahres verstärken. Dies könnte die Inflation länger hoch halten und den Ausbruch aus der Deflationsspirale ermöglichen, die das Land in den letzten drei Jahrzehnten geplagt hat. Wir gehen daher davon aus, dass die Bank of Japan im Vergleich zu den oben genannten Zentralbanken der Industrieländer die entgegengesetzte Richtung einschlagen und die Geldpolitik straffen wird. Dies dürfte die Renditen von Staatsanleihen leicht nach oben treiben. Wenn man die Zinssenkungen der anderen Zentralbanken der Industrieländer hinzurechnet, dürften sich die Renditeunterschiede verringern. Auch wenn dies den JPY unterstützen sollte, sehen wir nur begrenzten Spielraum für eine deutliche Aufwertung, da die Renditeunterschiede nach wie vor beträchtlich und die Realzinsen in Japan negativ sind. Das Ausbleiben einer Rezession in den USA und Europa verringert zudem das Risiko umfangreicher Rückführungen durch japanische Anleger, die theoretisch zu einer raschen Aufwertung des JPY führen könnten. Wir prognostizieren einen USD/JPY-Kurs von 145 für März 2025.

Strukturelle Probleme im Immobiliensektor belasten den langfristigen Wachstumspfad Chinas. Die Inflation dürfte in den Jahren 2024 und 2025 deutlich unter dem 3-Prozent-Ziel der People's Bank of China (PBoC) bleiben. Wir erwarten, dass die PBoC die Geldpolitik lockern wird, um den Konsum anzukurbeln und einen weiteren Rückgang der Immobilienpreise zu verhindern, der die Stimmung der Verbraucher beeinträchtigen könnte. Dies dürfte den CNY belasten, den wir für März 2025 bei 7,35 USD/CNY prognostizieren.

Über unseren Prognosehorizont hinweg heben wir die Geopolitik und die zahlreichen Wahlen im Jahr 2024 als mögliche Quellen hervor, die zu erratischen Wechselkursschwankungen führen könnten.

Glossar, Makro- und Anlageklassenausblick – 20.03.2024

Glossar

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Redaktionsschluss: 15. März 2024, 15 Uhr